Tonne und Gelber Sack statt Containern
Ab Ende Februar stellt der Bezirksabfallverband die Sammlung von Papier und Verpackungsmüll um.
BEZIRK (ju). Nach mehr als 20 Jahren stellt der Bezirksabfallverband Vöcklabruck (BAV) die Altstoffsammlung um. Papier und Karton sowie Kunststoff- und Metallverpackungen werden künftig nicht mehr in den öffentlichen Containern, sondern „haushaltsnah“ in einer eigenen Tonne und im Gelben Sack gesammelt. An den Sammelinseln verbleiben nur noch die Altglasbehälter. Als Gründe für diese Umstellung nennt der BAV-Vorsitzende Bürgermeister Herbert Brunsteiner das stetig steigende Sammelvolumen sowie Kosteneinsparungen bei Errichtung, Betreuung und vor allem Reinigung der öffentlichen Sammelinseln.
Freiwillig und ohne Zusatzkosten
In den ersten Gemeinden beginnt die Umstellung Ende Februar. Erstmals abgeholt und entleert werden Gelber Sack und Papiertonne Anfang Mai. „Erst nach einer flächendeckenden Umstellung werden im jeweiligen Gemeindegebiet die öffentlichen Behälter abgezogen“, informiert Brunsteiner. Die Teilnahme an dem neuen System ist freiwillig und bringt für die Haushalte keine zusätzlichen Kosten mit sich. Wer weder Papiertonne noch Gelben Sack will, kann Verpackungen und Altpapier direkt in einem der 14 Altstoffsammelzentren im Bezirk abgeben. „Wir wollen, dass möglichst viel vom Verpackungsmaterial wieder getrennt zurückkommt. Und je leichter man es den Bürgern macht, umso eher sind sie bereit mitzumachen“, so Brunsteiner. Richtig trennen erzeuge weniger Kosten und bringe mehr Erlöse.
Das Gesamtabfallaufkommen hat sich laut BAV-Sekretär Karl-Heinz Zeitlinger in den vergangenen zwei Jahrzehnten nahezu verdoppelt. „Lag das Abfallaufkommen 1994 noch bei 259 Kilo pro Einwohner und Jahr, so liegen wir 20 Jahre später bereits bei 484 Kilo“, so Zeitlinger. „Gleichzeitig ist aber der Rest-abfall in diesem Zeitraum in etwa gleich geblieben, obwohl die Einwohnerzahl um rund 5140 gestiegen ist.“
Einbußen bei Erlösen
Das BAV-Budget für 2016 sieht Einnahmen und Ausgaben von rund 6,76 Millionen Euro vor. Mit starken Einbußen bei den Erlösen sei auch heuer zu rechnen. Bei Alteisen ist der Rückgang extrem hoch: Waren am Beginn des Jahres 2015 noch 170 Euro pro Tonne zu erzielen, so liegt der Preis derzeit bei lediglich 86 Euro. „Bei einer Sammelmenge von rund 1700 Tonnen pro Jahr ergibt das einen Abgang von 140.000 Euro“, so Brunsteiner. Auch künftig müsse man damit rechnen, dass die Erlöse bei mehreren Altstoffen sinken, während die Entsorgungskosten ansteigen.
App für „Rundum-Service“
Eine neue Smartphone-App der OÖ. Umweltprofis bietet seit kurzem ein „Abfall-Rundum-Service“ für Haushalte. Die App erinnert beispielsweise an die Abfuhrtermine. Dabei kann man selbst entscheiden, an welche man genau erinnert werden möchte. Aktuell können bereits die Termine von 45 der 52 Bezirksgemeinden abgerufen werden. Neben einem Abfall-ABC und News gibt es eine Kartenübersicht mit Navigationsfunktion über alle Altstoffsammelzentren samt Öffnungszeiten und Annahmelisten. Informationen zur App unter mobile.umweltprofis.at.
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