Bezirk Waidhofen: Wer uns einmal pflegen wird

Pauline Rausch (sie feierte im Juli ihren 100er) und Christa Sommer auf der Pflegestation. Sommer ist seit fast 30 Jahren in der Pflege tätig.
  • Pauline Rausch (sie feierte im Juli ihren 100er) und Christa Sommer auf der Pflegestation. Sommer ist seit fast 30 Jahren in der Pflege tätig.
  • hochgeladen von Peter Zellinger

WAIDHOFEN. Unsere Gesellschaft wird immer älter, der Bedarf an Pflegeplätzen ist so groß wie nie. In Niederösterreich sind derzeit 27.258 Menschen auf fremde Hilfe angewiesen, alleine im Bezirk Waidhofen sind es 762 (Siehe zur Sache).

Früher oder später wird für fast jeden von uns der Zeitpunkt kommen, wo auch wir Pflege brauchen. Natürlich hofft man auf eine Pflegerin oder einen Pfleger mit Herz zu treffen, wenn es einmal so weit ist. Aber wer sind die Menschen eigentlich, die uns einmal pflegen werden, was müssen sie können? Die Bezirksblätter haben Pflegeheime im Bezirk Waidhofen besucht und mit den Menschen gesprochen, die dafür sorgen dass der letzte Abschnitt unseres Lebens in Würde und mit Liebe verläuft.

"Ein wahnsinnig gutes Gefühl"

Dafür sorgt in Waidhofen Christa Sommer mit ihren Kolleginnen. Die Großtaxenerin hat beinahe 30 Jahre Erfahrung im Pflegeberuf - und möchte keinen Tag missen. Ihre Karriere begann die 54-Jährige im Alter von 17 Jahren als Helferin in einem Pensionistenheim und in der Psychiatrie auf der Baumgartner Höhe in Wien. Seit 1993 ist Sommer im Pflegeheim Waidhofen tätig.

"Ich habe mir nie etwas anderes als einen Sozialberuf vorstellen können", berichtet die dreifache Mutter. "Von Kindheit an war es mein Wunsch das Diplom zu machen", so Sommer. Diesen Traum hat sie sich 2003 erfüllt. Heute ist Sommer unter anderem in der Intensivpflege tätig, wo sie sich um Wachkomapatienten kümmert.

Auf der Station betreut sie mit ihren Kolleginnen und Kollegen 40 weitere Bewohner des Pflegeheims. Keine einfache Tätigkeit, aber: "Jede Wertschätzung, die man den Menschen gibt, kommt genau so zurück. Das ist ein wahnsinnig schönes Gefühl am Abend nach Hause zu kommen und zu wissen, dass man jemandem geholfen hat".

Dabei brauchte die 54-Jährige alle Überredungskunst gegenüber ihren Eltern um überhaupt die Ausbildung machen zu dürfen. Schließlich war es damals nicht üblich die Töchter auf den weiten Weg nach Wien zu schicken, berichtet Sommer beim Besuch der Bezirksblätter.

Wie Sie den Kopf nach einem 12-stündigen Dienst freibekommt? "Im Sommer fahre ich gerne mit dem Rad von Großtaxen nach Waidhofen in die Arbeit. Da bekommt man den Kopf frei und man kann die Ruhe und die Natur genießen".

Eines hat die Taxenerin aus fast 30 Jahren in der Pflege mitgenommen: "Das Materielle wird immer weniger wichtig. Es sind die inneren Werte und die Lebensqualität, was wirklich zählt".

In fünf Jahren wird Sommer in Pension gehen. Ihr Plan für den Ruhestand: "Einen Englischkurs machen, damit ich mich auf Reisen besser mit den Menschen verständigen kann", lacht Sommer.

Ihr Tipp für junge Menschen, die den Pflegeberuf ergreifen wollen: "Wenn ihr ein Talent für das menschliche habt, dann tut es! Jemandem Aufmerksamkeit zu schenken ist oft die beste Medizin. Für mich jedenfalls käme kein anderer Beruf in Frage."

Zur Sache: So alt sind die Waidhofner

Der Bezirk Waidhofen ist nach Gmünd der zweitälteste Bezirk in ganz Niederösterreich. Im Durchschnitt sind die Waidhofner 45,2 Jahre alt.
232 Menschen werden in Pflegeheimen betreut, 494 Personen werden von mobilen Diensten gepflegt. In Summe sind 726 Personen im Bezirk in Pflege, was rund 2,9 Prozent der Gesamtbevölkerung entspricht. Der Bedarf wird in Zukunft noch weiter steigen. 5.988 Personen im Bezirk sind über 65-Jahre alt. Das entspricht 22,7 Prozent. Zum Vergleich: Nur 4.714 Menschen sind im Bezirk unter 20 Jahre alt.

Weitere Berichte zur Situation der Pflege in unseren Regionen finden Sie auf unserer Themenseite.

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