Palmsonntag mit Vielfalt an Palmbuschen
Viel wird gejammert über das Verschwinden von Brauchtum und Traditionen. Das kann man aber überhaupt nicht sagen, wenn man einen Palmsonntag in Waldneukirchen erlebt. Die Vielfalt an Palmbuschen überraschte die zur Marienkapelle gekommene Pfarrbevölkerung. Im Gespräch mit den Besitzern der "Palm", wie man in Kurzform die schönen Gebinde bezeichnet, konnte Katharina Ulbrich erfahren, dass man unbedingt sieben verschiedene grüne Zweige dabei haben muss. Auf alle Fälle sollen Weidenkätzchen, Hasel, Buchsbaum, Zeder, Stechpalme ("Schradel"), Wacholder, Eibe dabei sein. Denn alle diese Zweige stehen für die künftige Passionsgeschichte durch ihre Symbolik für Ausdauer, Dornen, Schutz und ewiges Leben. Manche Palmbuschen weisen aber sogar neun verschiedene Zweige auf. Sie fügten auch Erika und Seidelbast ein. Bunte Bänder in den Passionsfarben rot - lila - blau dekorieren den Buschen; manche haben auch Äpfel eingesteckt, die nach dem traditionellen Glauben nach der Weihe in der Familie gegessen werden. Damit glaubt man, dass man immer gesund bleibt. Die Waldneukirchner Palmbuschen zeigen viele Einflüsse verschiedenen Gegenden, wie aus dem Ennstal mit den langen Stangen, aus dem Mühlviertel mit den Haselnussstecken, der frische Blätter austreibt und aus dem Kremstal mit den bunten Bändern. Die geweihten Palmbuschen werden nach der Feier zum Kruzifix gesteckt und in den Garten oder auf die Felder. Sie sollen für Gesundheit und Fruchtbarkeit sorgen
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