"Freie Bauflächen sind der Erfolgsfaktor"
Wels ist wirtschaftlich nicht schlecht aufgestellt. Was den Unternehmen fehlt ist der Platz zum Ausbau.
BEZIRK. 2015 war bei einem oberösterreichweiten Wirtschaftswachstum von 0,9 Prozent noch von Stagnation die Rede. Bereits seit vier Jahren weist die heimische Wirtschaft ein Wachstum von unter einem Prozent auf. Doch für heuer und auch für 2017 rechnen Experten mit einem leichten Aufschwung. In beiden Jahren soll das Wirtschaftswachstum – angetrieben durch steigenden Privatkonsum und wachsende Investitionsbereitschaft der Unternehmen – 1,9 Prozent betragen. Günstige Lage und Infrastruktur sprechen laut Wirtschaftsstadtrat Peter Lehner für eine Ansiedlung in Wels: "Wels ist Verkehrs- und Datenknotenpunkt in Österreich. Erfolgreiche mittelständische Unternehmen mit innovativen Mitarbeitern sind die Erfolgsfaktoren für den Firmenstandort Wels. Diese Faktoren sind auch zukünftig Entscheidungskriterien für Ansiedlungen in Wels." In der Stadt scheitert es momentan aber oft an der dringend benötigten Bau- und Expansionsfläche. Erst im heurigen Frühjahr musste sich das Logistik-Unternehmen Felbermayr nach jahrelangen Diskussionen dem Vogelschutz am Welser Flugplatz geschlagen geben. "Betriebsbauflächen sind definitiv rar in Wels. Mit der Autobahnabfahrt in Wimpassing und Entwicklungen in Wels-Ost haben wir aber noch Reserven. Die Entscheidung bezüglich Felbermayr-Ausbau am Flugplatz ist aber für die Stadt und für die Schaffung und den Erhalt von Arbeitsplätzen kontraproduktiv", gesteht Lehner ein. Besser sieht es in Wels-Land aus, wo höhere Grundstückreserven zu stärkerem Wachstum beitragen, wie das Thalheimer Gemeindeoberhaupt und Bürgermeistersprecher von Wels-Land Andreas Stockinger weiß: "Wir haben viele freie Flächen in verschiedensten Lagen und Preisen. Zudem sind wir 24 kleine Einheiten, die bemüht sind, ihren freien Grund entsprechend zu vermarkten." Die Flächen seien bereits gewidmet und daher schnell und flexibel verfügbar. Stockinger ortet die wirtschaftliche Stärke von Wels-Land im guten Mix aus Gewerbe, Handel und Dienstleistung sowie der günstigen Verkehrslage mit Anbindungen an West- und Innkreisautobahn sowie den Flughafen Hörsching. Zusätzlich würden Geschäftsführer bei Ansiedlungsplänen immer mehr auf sogenannte Softfacts wie das Vorhandensein von ausreichend Schul- und Kindergartenplätzen in einer Gemeinde achten. Eines bemängeln aber Stadt und Land: den erheblichen Fachpersonalmangel. Hier müsse dringend nachgebessert werden.
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