Meidlinger Familienvater gibt Hoffnung im Kampf gegen Lungenhochdruck
Gerry Fischer ist als Meidlinger Held des Alltags nominiert.
MEIDLING. Wer bei Belastung unter Atemnot leidet, denkt nicht, dass er lebensgefährlich erkrankt sein könnte. Als 1998 bei der dreijährigen Maleen nach langer Ärzteodyssee Lungenhochdruck diagnostiziert wurde, gab es in Österreich keine Behandlung. „Ihre Tochter kann das zweite Lebensjahrzehnt nicht erreichen“, erklärte der Arzt den Eltern.
Auf den Schock folgte die Verzweiflung, erzählt Gerald Fischer, Maleens Vater. „Dann kam irgendwann der Kampf.“ Die Familie erfuhr von Behandlungsmöglichkeiten in den USA. Dort die nächste Schreckensnachricht: „Ihre Tochter hat jetzt einen Schlauch in der Brust und eine Pumpe in einem Rucksack.“ Das lebensnotwendige Medikament muss alle 30 Sekunden zugeführt werden. Ist der Fluss eine halbe Stunde unterbrochen, stirbt der Patient. Eine lebensverlängernde Therapie. Keine Heilung. Doch sie hat Maleens Leben gerettet.
Kampf um Heilung
In Österreich sind geschätzt 700 Menschen von Lungenhochdruck betroffen. Heute, 15 Jahre, nachdem Familie Fischer Hilfe in den USA fand, kann die Krankheit in Österreich behandelt werden. „Wir zählen zu den Top-Fünf-Nationen, was den Lungenhochdruck betrifft“, so Fischer.
Das ist auch seinem Engagement zu verdanken. Fischer ist Obmann der Patientenvereinigung, die sich als Servicestelle versteht, und hat den Forschungsverein gegründet, dem er auch vorsteht. Leistbare Therapien sind nicht selbstverständlich. Dafür muss Druck auf die Politik ausgeübt werden. Als Präsident des europäischen Dachverbandes PHA Europe setzt Fischer sich deshalb auch auf EU-Ebene für Betroffene in anderen Ländern ein. Erst kürzlich wurde ein Patientenverein in Finnland gegründet.
Goldenes Ehrenzeichen
Im April erhielt Gerry Fischer das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich. „Das ist für mich eine Bestätigung, dass unsere Arbeit nicht umsonst ist“, sagt Fischer, „dass ich in einem Land lebe, in dem Eigeninitiativen willkommen sind.“
Seine Tochter Maleen ist heute 18 Jahre alt. Die lebenslustige junge Frau hat ein Buch über ihr Leben mit dem Lungenhochdruck geschrieben. Eine Geschichte, die Hoffnung geben soll. Gerry Fischer: „Es geht darum, dass wir Heilung wollen und nicht akzeptieren, dass es die nicht gibt.“
Sagen Sie Danke
Gerald Fischer engagiert sich seit fünfzehn Jahren über die Grenzen Österreichs hinaus für an Lungenhochdruck erkrankte Menschen. Dafür ist er als Held des Alltags nominiert.
Sagen auch Sie Danke: Nominieren Sie Ihren Bezirkshelden auf www.meinbezirk.at/ichsagedanke. Wichtig: Tippen Sie als Schlagwort "Ich sage Danke" ein.
Links
Initiative Lungenhochdruck
Buchtipp: Maleen Fischer: Als gäbe es kein Morgen
11. Juni 2014: 3. Wiener Zoolauf im Tiergarten Schönbrunn zugunsten der Initiative Lungenhochdruck
6. Juli 2014: Internationales Kinderkammermusikorchester im Musikvereinssaal zugunsten der Initiative Lungenhochdruck
Video Lungenhochdruck
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