Aktion "Schalldämpfer"
Am Internationalen Tag gegen Lärm, dem 29. April 2015, versammeln sich lärmgeplagte AnrainerInnen von 19 bis 21 Uhr an der Ecke Ottakringer Straße/ Brestelgasse um ihrem Recht auf Nachtruhe Gehör zu verschaffen.
Lärm beeinträchtigt Lebensqualität
Keine zwei Jahre ist es her, dass große Teile der Ottakringer Straße neugestaltet wurden – für ein Mehr an urbaner Lebensqualität. Engagierte Bezirkspolitik, aktive BürgerInnen und professionelle Moderation haben viel zuwege gebracht, um die vielfältigen Ansprüchen an diesen öffentlichen Raum zu vereinbaren. Mit beträchtlichem Zeitaufwand und Kosten von über 6 Mio Euro. Nun droht ein unerwartetes Problem, das sich über die Monate hinweg zu einer massiven Belastung für die ansässige Wohnbevölkerung ausgewachsen hat, diese Erfolge zunichte zu machen.
Verkehrsberuhigung? Nur zu den Geschäftszeiten
Während VerkehrsteilnehmerInnen und Wohnbevölkerung tagsüber von einer Zunahme an Mobilität, Sicherheit und gleichberechtigter Teilhabe am Straßenraum profitieren, schlägt die Situation zu Nacht- und Wochenendzeiten ins Gegenteil um. Zu diesen Ruhe- und Erholungszeiten mutieren Ottakringer Straße und Zubringer zu einem Stelldichein für Kfz-Lenker mit besonderen Aufmerksamkeits-bedürfnissen: Improvisierte Wettrennen und Schaufahrten entlang der Straßenlokale machen die Nacht nicht nur zur Lärmhölle, sondern sind auch ein gravierendes Sicherheitsproblem.
Asymmetrischer Konflikt
Es ist zwar nur ein kleiner Bruchteil der großteils friedlichen Besucher der Ausgehmeile, aber ein einzelner dieser Problemlenker reißt in einer Grätzelrunde gedanken- und mühelos hundert AnrainerInnen aus dem Nachtschlaf. 20 davon bescheren einer im Wortsinn schweigenden großen Mehrheit schlaflose Nächte. Die Kommunikation mit den Verursachern ist heikel, die Stimmung unterschwellig aggressiv, manche(r) wechselt entnervt den Wohnsitz – weg aus einem ansonsten rundum lebenswerten und vielversprechenden Zielgebiet der städtischen „Grätzelaufwertung“.
Klarer Auftrag für die Politik
Rechtlich ist die Situation eindeutig: Straßenverkehrsordnung, Kraftfahrgesetz & Co stützen die Interessen der betroffenen AnrainerInnen. Die Durchsetzung dieser Bestimmungen erfordert aber ein deutliches Signal seitens der lokalen Politik. Die Duldung nächtlicher Autokorsos bringt weder WählerInnenstimmen noch Steuereinnahmen. Ganz im Gegenteil wird sich das Stimmverhalten der betroffenen Wohnbevölkerung bei den kommenden Wahlen an der politischen Unterstützung bei der Rückgewinnung ihrer Lebensqualität orientieren. Bei einem Problemlenker auf hundert verzweifelte WählerInnen eigentlich eine simple Rechenaufgabe.
Ein erster (nicht ganz) stiller Protest am Internationalen Tag gegen Lärm
Zahlreiche Einzelinitiativen, Behördeneingaben und BürgerInnentermine später ist mittlerweile allen Betroffenen klar: Gehör verschafft man sich leichter im Chor. In diesem Sinne werden sich am Internationalen Tag gegen Lärm (29. April) betroffene AnrainerInnen an einer der akustischen Problemzonen versammeln und - ob als Pyjama-Guerilla, Lärmschutzengel oder einfach nur mit der schlichten Botschaft „I wohn do!“ - ihr gemeinsames Anliegen hör- und sichtbar machen.
Aktion „Schalldämpfer“
29. April 2015, 19:00 – 21:00
1160 Wien, Ecke Ottakringer Straße/ Brestelgasse
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.