Donaustadt: Arbeiterstrandbad-Petition ist eingebracht
Die Bürgerinitiative rund um Renate Steinmann kämpft gegen die Schleifung des Bades.
Mehr als 4.000 Unterschriften hat die Bürgerinitiative „Rettet das Arbeiterstrandbad“ nun eingebracht, um eines der ältesten Bäder und mit 23.000 m2 zweitgrößte Bad Wiens zu retten. Auch prominente Personen wie etwa Bernd Lötsch, Adi Hirschal oder Robert Menasse haben unterschrieben. Sprecherin Renate Steinmann: „Wir fordern die Erhaltung des Arbeiterstrandbades als Denkmal und Wahrzeichen des Beginns der Wiener Arbeiterbewegung in den 1920er Jahren.“ Wie berichtet soll das Bad in eine öffentliche Liegewiese ohne Infrastruktur wie WC-Anlagen umgebaut werden. Die Bürgerinitiative vermutet jedoch mittelfristig eine Bebauung des Geländes. Der Eingangsbereich des Bades, die Kabinen und die Kästchenhalle wurde von der Initiative Denkmalschutz in die Liste der schützenwerten Gebäude aufgenommen. Günter Kasal von der Hietzinger FPÖ unterstützt den Erhalt des Bades ebenfalls: "Ich appelliere an Bürgermeister Häupl, den ,Strand der Arbeiterbewegung' nicht zu zerstören und in seinem heutigen Flair zu erhalten."
Revitalisierungskonzept gefordert
Die Bürgerinitiative hat Vorschläge zur Erneuerung und Beibehaltung des Bades erarbeitet, die von einer Anbindung an das öffentliche Strandbad Alte Donau mit geschätzten Zusatzeinnahmen von mindestens 200.000 Euro bis zu einem Sozialprojekt auf Eigeninitiative reichen. Der Abriss des Arbeiterstrandbades erscheint auch aus finanzieller Sicht bedenklich, da die historischen Kabinen bis auf groben Schmutz und ein paar kaputten Türen intakt sind. Erste Probebohrungen rund um und in den Kabinen ergaben eine Betondicke von mehr als 40cm, wodurch ein Abriss finanziell relativ hoch ausfallen würde.
Abriss im Winter
Der Pächter des Grundstückes und Eigentümer des Clubs Danube, Hans Klepp, hat die Flächen des Arbeiterstrandbades an die Stadt Wien zurückgegeben und mit Ende Oktober die Kabinen-, Kabanen- und Kästchenbesitzer gekündigt. Die Stadt Wien wird nun im Winter die vorhandenen Bauten abtragen und ab Frühjahr 2015 eine große Freifläche ohne Infrastruktur bereitstellen. Anita Voraberger, Büro Ulli Sima: „Die Stadt Wien möchte eine Freizeitfläche für alle Wiener schaffen, statt einer eingeschränkten Nutzungsmöglichkeit. Eine Bebauung ist nicht geplant.“
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