BürgerInnen für Zieselschutz
Beim AnrainerInnendialog am 19. August 2013 betreffend des Bauträgerwettbewerbes beim Heeresspital war der Schutz der Ziesel das dominierende Thema.
Der Wohnfonds Wien lud am 19. August 2013 zum AnrainerInnendialog betreffend des Bauträgerwettbewerbes beim Heeresspital. Bei der Veranstaltung wurde auch der Bürgerinitiative „IGL Marchfeldkanal“ Gelegenheit gegeben, in einem Referat ihre Position öffentlich zu vertreten. Der fundierte Vortrag bekam Standing Ovations aus dem Publikum.
Neben etwa 70 interessierten AnrainerInnen nahmen die Grünen als einzige Partei die Gelegenheit wahr, den Schutz der Ziesel zu thematisieren und Antworten der Bauwerber einzufordern. An die anwesenden Jurymitglieder verteilten sie eine Übersicht über die insgesamt 16 (!) geschützten Tierarten, die auf der projektierten Baufläche nördlich des Heeresspitals beheimatet sind.
Gabriele Tupy, Bezirksrätin der Floridsdorfer Grünen, fasst die wichtigsten Erkenntnisse des AnrainerInnen-Dialogs zusammen
Auslöser für den Bauträgerwettbewerb war laut dem Jury-Vorsitzenden Univ.Prof. Dipl.Ing. Rudolf Scheuvens der Bescheid der MA22, der die Ausgleichsflächen für eine mögliche Umlenkung der Ziesel zuletzt genehmigt hat.
Gegen diesen Bescheid wurde am 8. August 2013 eine Beschwerde seitens der Floridsdorfer Grünen bei der Wiener Umweltanwaltschaft eingebracht. Eine Antwort ist noch ausständig.
Von DI Michaela Trojan, Geschäftsführerin des Wohnfonds Wien, wurde festgehalten, dass erst gebaut werden darf, wenn die Ziesel erfolgreich abgesiedelt sind. Der Bescheid der MA 22 legt jedoch fest, dass vor konkreten Umlenkungsmaßnahmen, erst die Hälfte der Tiere freiwillig die Ausgleichsflächen annehmen muss. Tun sie dies nicht, darf auch nicht gelenkt werden.
Seitens des Wohnfonds wurde versichert, dass die Beilagen zum Bescheid der MA22 Teil der Ausschreibungsunterlagen waren. Die Bauwerber seien damit darüber informiert, dass Pufferzonen im Ausmaß von 50m zu jedem Zieselloch vorgeschrieben sind.
Ing. Peter Fleissner, Geschäftsführer des Kabelwerks stellte klar, dass es von den Grundstückseigentümern keinerlei Auftrag gibt für den Einsatz von Baggern. Er widersprach der Auskunft der STRABAG an die Bürgerinitiative, dass der Oberboden abgehoben, einplaniert, verdichtet und mit Kies aufgeschüttet werde. Es habe lediglich einen Auftrag an die STRABAG gegeben, eine Informationstafel aufzustellen.
Im Rahmen des AnrainerInnendialoges wurde besonders auch auf die auf jeden Fall rund 600 verbleibenden Ziesel auf den angrenzenden Flächen aufmerksam gemacht (denn sollten die "richtigen" rund 170 Tiere von der projektierten Baufläche wider Erwarten doch abwandern, verblieben trotzdem rund 600 weitere Tiere rund um die projektierte Baufläche - aber weshalb sollten 170 Tiere abwandern und alle anderen bleiben?). Wie wird im Falle einer Großbaustelle sichergestellt, dass die Tiere lt. Naturschutzgesetz in ihrem Lebensraum nicht gestört werden?
„Für alle, die bei der Veranstaltung nicht dabei waren, wird es ein ausführliches Protokoll vom überparteilichen Moderatorenteam zum Nachlesen geben.“, erklärt Susanne Dietl, Klubobfrau der Floridsdorfer Grünen.
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