Floridsdorf
Vandalismus im Gebetsgarten sorgt politisch für Entsetzen
Religiöse Statuen mit abgeschlagenen Köpfen und zertrümmerten Körpern. Der Vandalenakt im Gebetsgarten lässt auch politisch die Wogen hochgehen.
WIEN/FLORIDSDORF. Es war ein Bild der Verwüstung, das sich in den frühen Morgenstunden den ersten Besuchern des Gebetsgartens am Marchfeldkanal bot. Der Ort, der ansonsten für Besinnlichkeit und Frieden stehen soll, war zum Opfer eines Vandalenaktes geworden. Der Mund und die Nase der dort befindlichen Jesus-Statue wurde abgesägt, der Kopf abgeschlagen.
Damit nicht genug. Der Marienstatue wurde der Kopf sowie der Oberkörper abgeschlagen - die Trümmer bedeckten den Boden des Gartens. Die Polizei war vor Ort, um sich ein Bild zu machen. Eine Anzeige wegen des Verdachts der schweren Sachbeschädigung gegen unbekannten Täter wurde gelegt.
Politische Spitzen werden ausgeteilt
Wellen schlug die Meldung auch bei den politischen Parteien im Bezirk. FPÖ-Bezirksparteiobmann Wolfgang Irschik meldete sich gleich zu Wort und sprach von einer religiös motivierten Tat, die aufs schärfste zu verurteilen sei: „Vermutlich passt es einigen Zuwanderern nicht-christlichen Glaubens nicht, dass hier regelmäßig Feldmessen stattfinden. Denn dass diese Zerstörung geplant war, ist offensichtlich, schließlich ist Maria im wahrsten Sinn des Wortes zersägt worden. Die Polizei muss nun dringend die Täter ermitteln, um diese dann zur Rechenschaft zu ziehen.“
Auch die ÖVP Floridsdorf zeigte sich entrüstet. Neben der Aufklärung durch die Polizei müsse auch die Politik, allen voran SPÖ und die Neos, die besorgniserregenden Entwicklungen ernst nehmen, so die Volkspartei.
„Die Gläubigen vor Ort sind sehr verängstigt und fühlen sich in ihrer Sicherheit bedroht. Die Art und Weise, wie der Gebetsgarten verwüstet wurde, zeigt klar: Das war kein klassischer Fall von jugendlichem Leichtsinn und harmlosem Vandalismus“, so der Bezirksparteiobmann der Wiener Volkspartei Floridsdorf, Leonhard Wassiq.
Für Vandalismus ist hier kein Platz
Die Grünen wiederum nehmen etwas Emotionalität aus der Debatte, allerdings sei ein derartiger Akt nicht zu entschuldigen: "Religion ist eine Privatangelegenheit und die Freiheit der Religionsausübung ist ein grundlegendes Menschenrecht, das in keiner Weise beeinträchtigt werden darf. Es ist zwar durchaus legitim, sich kritisch mit manchen Formen von Religionsausübung auseinanderzusetzen, aber jede Form von Vandalismus ist absolut abzulehnen", so der Floridsdorfer Klubobmann Heinz Berger.
„Ich war entsetzt, als ich die Bilder vom Gebetsgarten gesehen haben. Warum jemand so etwas tut, ist für mich absolut nicht nachvollziehbar. Ich hoffe, dass die Tat bald aufgeklärt wird und der Gebetsgarten den Menschen bald wieder in seiner gewohnten Form zur Verfügung stehen wird. Für Vandalismus ist in unserem Floridsdorf kein Patz", zeigt sich auch die Obfrau der Neos Floridsdorf, Judith Lederer, entsetzt.
Auch Bezirksvorsteher-Stellvertreterin Astrid Pany (SPÖ) zeigt sich weiterhin geschockt: "Jede Form von Vandalismus ist auf das Schärfste zu verurteilen! In diesem Fall handelt sich noch dazu um einen friedlichen Gebetsort, der vorsätzliche zerstört wurde. Ich hoffe sehr, dass die Täter ausgeforscht werden und sich für diese Tat verantworten müssen.“
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