Neue Wohnungen an alter Adresse

Die Schwemmtratten erhält bis 2025 im Rahmen eines Reconstructing-Projektes ein neues Gesicht | Foto: KK
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  • Die Schwemmtratten erhält bis 2025 im Rahmen eines Reconstructing-Projektes ein neues Gesicht
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WOLFSBERG. Die Stadtgemeinde Wolfsberg setzt mit dem Reconstructing-Projekt im Stadtteil Schwemmtratten ein zukunftsorientiertes Wohnungsprojekt um. Es werden dem heutigen Wohnstandard entsprechende Wohnanlagen errichtet und der Altbestand etappenweise und behutsam abgetragen.

Neuer Stadtteil entsteht

"Wir haben im Stadtteil Schwemmtratten alte, renovierungsbedürftige Häuser. Selbst mit aufwendigen Sanierungen ist es unmöglich, den heutigen Wohnstandard zu erreichen", erklärt Bürgermeister Hans-Peter Schlagholz (SPÖ) die Entscheidung für das Reconstructing-Projekt, das gemeinsam mit der gemeinnützigen Wohnungs- und Siedlungsgesellschaft Neue Heimat umgesetzt wird. Das Reconstructing-Projekt betrifft die Schwemmtrattenstraße, die Neue Heimat Straße, den Mauerweg und den Adolf-Meidl-Weg.

Eklatante Mängel

"Es gibt in den Häusern Schimmelbildungen, enge Stiegenhäuser ohne Lift, teilweise Einzelofenheizungen, kleine Kellerräume, Statik- und Schallschutzprobleme, die Wohnungen sind ohne Balkon und haben kleine Fenster", beschreibt der Wolfsberger Stadtchef die Notwendigkeit, die Wohnungen auf den heutigen Wohnstandard zu bringen. Statt den Altbau aufwendig zu sanieren und nur geringfügige Verbesserungen zu erzielen, wird auf einer Freifläche am Gelände eine Wohnanlage gebaut, die Mieter übersiedeln in die neue Wohnanlage und die Altsubstanz wird sanft abgetragen. "Reconstructing ist eines echtes Zukunftsmodell, das in anderen Städten bereits erfolgreich umgesetzt wird", freut sich Schlagholz.

Architektenwettbewerb

Im Jänner 2015 ging das eingereichte Projekt des Klagenfurter Architekten Reinhold Wetschko eindeutig als Sieger der fünf geladenen Teilnehmer hervor. "Unser Konzept besticht durch die großzügig angelegten Grün- und Erholungsflächen, die halboffenen, unterirdischen Parkierungsflächen – damit die Wohnanlage im Zentrum verkehrsfrei bleibt – sowie durch die prägnante, gut strukturierte, durchlässige Baukonfiguration mit punkt- und zeilenförmigen Baukörpern. Die Wohnungen sind hell und gut orientiert, barrierefrei erreichbar und mit großzügigen Terrassen oder Balkonen ausgestattet. Die Wohnobjekte verfügen über helle Treppenhäuser, entsprechen dem neuesten Energiestandard, haben eine geregelte Parkplatzsituation mit Tiefgaragenplätzen, verfügen über Trockenräume sowie Fahrrad- und Kinderwagenabstellplätze", fasst der Architekt Wetschko die Vorteile des Siegerprojektes zusammen.

Status Quo und Bauphasen

"Wir haben jetzt um den Erlass des Teilbebauungsplanes angesucht. Dieser muss mehrere Instanzen durchlaufen, wir rechnen bis Ende des Jahres mit dem Baubescheid", erklärt der Prokurist Wolfgang Ruschitzka von der Neuen Heimat. In der ersten Baustufe (Ende 2015 bis 2017) wird auf einer Freifläche ein Punkthaus mit 35 Wohnungen errichtet. Läuft alles nach Plan, können Ende 2017 die ersten Mieter einziehen. Nach der Übersiedelung wird der Altbestand, aus dem die Mieter ausgezogen sind, sanft abgetragen. So werden neue Freiflächen geschaffen, um in die zweite Baustufe (2018 bis 2020) zu gehen. Schritt für Schritt wird das Reconstructing-Projekt Schwemmtratten entwickelt. "Das Gesamtprojekt wird über Wohnbauförderungsmittel finanziert, dessen Zuteilung mit den Bauphasen zusammenhängt. Wir rechnen mit einer Umsetzungszeit von zehn Jahren", so Ruschitzka.

Information der Mieter

"Wichtig ist für uns, dass die Mieter von Anfang an über das Projekt informiert sind, wissen, wer ihr Ansprechpartner ist und uns als Partner sehen", legt Bürgermeister Schlagholz großen Wert auf Information und Kommunikation. Die Mieter werden zunächst zu einer allgemeinen Informationsveranstaltung eingeladen, danach wird die Neue Heimat ihre Mieter für einen persönlichen Termin kontaktieren.

Freiheitliche Idee

Mit der Idee mittels "Reconstruction" alte Häuser aus den 1950er-, 60er-, 70er- und 80er-Jahre abzureißen und an ihrer Stelle wieder neue aufzubauen, ließ übrigens im Jahr 2012 bereits der ehemalige Kärntner Wohnbau-Landesrat Christian Ragger (FPÖ) aufhorchen. Schon damals war in einem Bericht der WOCHE Lavanttal vom Pilotprojekt im Wolfsberger Stadtteil Schwemmtratten die Rede.

ZUR SACHE:
Reconstructing Schwemmtratten: Schwemmtrattenstraße, Neue Heimat Straße, Adolf-Meidl-Weg, Mauerweg
Gesamtfläche: 38.013 Quadratmeter
Träger: Neue Heimat Gemeinnützige Wohnungs- und Siedlungsgenossenschaft Kärnten Ges.m.b.H und Stadtgemeinde Wolfsberg
Jetziger Bestand: 144 Wohnungen
Zukünftiger Bestand: 194 Wohnungen (50 zusätzliche) Gesamtvolumen: 25 bis 28 Millionen Euro
Gesamtbauzeit: rund zehn Jahre

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