Die Serviette: Essen wie bei der Oma
"Die Serviette" lässt sich das Fleisch direkt aus dem Bezirk von der Fleischerei Mader liefern. So bleibt alles regional und saisonal.
ALSERGRUND. Das Servitenviertel wartet nicht nur mit französischem Charme und italienischen Restaurants auf, sondern bietet auch Wiener Küche modern interpretiert: seit Mai diesen Jahres hat sich schräg gegenüber des Servitenwirts auch das kleine Lokal "Die Serviette" in der Servitengasse eingemietet. Elisabeth Sattlegger hat es gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten Siegfried Immervoll, dem namhaften Gastronom, gegründet.
Die beiden stehen gemeinsam in der Küche und wollen so kochen, „wie es bei der Oma schmeckt“. Auf der Speisekarte stehen traditionelle Gerichte, wie das klassische Schnitzel, Reisfleisch oder die Krautfleckerl von Tante Jolesch. Dazu gibt es viele Gerichte, die in den früheren k. u. k Kronländern gekocht wurden – etwa böhmische Knödel, serbisches Krautfleisch oder italienische Speisen.
Zeit für sich
Das Lokal selbst ist für eine familiäre Atmosphäre ausgelegt, im Sommer gibt es einen großen Schanigarten. Es soll aber nicht übertrieben groß werden, meint Immervoll. „Es soll ein gemütlicher Platz sein, wo man herkommt und sich Zeit nehmen kann. Wenn ich hier sitze, habe ich immer selbst das Gefühl, ich bin im Urlaub.“
Großen Wert legt man bei der „Serviette“ auf Qualität und Regionalität der Produkte. „Alle unsere Produkte sollen aus der Region kommen, ohne lange Anfahrtszeit. Mir ist wichtig, dass auch unsere Bauern unterstützt werden.“, meint Sattlegger. Deswegen koche sie nur mit österreichischen Freilandeiern und alle Gerichte gäbe es nur, wenn auch die Zutaten gerade Saison haben. „Ich halte überhaupt nichts von der Entwicklung, dass alles immer billiger werden soll. Die Qualität muss stimmen und jeder soll etwas davon haben.“
Der letzte seiner Art?
Dieser Grundsatz gilt auch für das Fleisch. Hier verlassen sich Sattlegger und Immervoll auf die Fleischerei Andreas Mader. Den Fleischhauer am Währinger Gürtel gibt es bereits seit 1975 und er ist eines der letzten Fachgeschäfte im 9. Bezirk. "Wir haben nur regionale Produkte, das ist bei uns Grundvoraussetzung", meint Mader. Und das würden eben Gastronomen wie Sattlegger und Immervoll besonders schätzen. "Der Konsument hat heute kaum noch Zeit zum Leben. Anstatt an Qualität zu denken, hat ein gewisses Massendenken eingesetzt." Durch die Zusammenarbeit mit der Gastronomie und den Großhandel lohnt sich das Geschäft auch für Mader noch.
"Es ist toll, dass es im Bezirk Leute gibt, die so zusammenarbeiten.", meint Immervoll. Er und seine Lebensgefährtin sind froh, dass sie direkt im Bezirk mit Fleisch versorgt werden. Zwar käme es dem Lokal billiger, das Fleisch über den Großhandel einzukaufen, aber „qualitätsmäßig schlägt der Mader alles“. Für ein Lokal in der Größe der „Serviette“ sei man durch die regionale Fleischerei bestens bedient. „Der liefert eine Qualität, die ist sowas von sensationell, das gibt es in Wien gar nicht mehr.“
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