Frühstück mit Kleist
Der ganz normale Alltag einer Literaturstudentin: Zweifel an der Studienwahl, Geldnöte, eine verflossene Liebe und die Lektüre von Kleists „Penthesilea“. Und plötzlich sitzt er an ihrem Frühstückstisch: Dichterfürst Heinrich von Kleist, verstorben 1811. Miriam Sachs hat aus ihrem 2010 im Verlag des Kleist-Archivs in Heilbronn erschienenen Roman „Kleist in meiner Küche“ einen „Monolog für zwei Personen und einen Fernseher“ geschrieben, der jetzt im Alsergrunder Pygmalion Theater Premiere hatte. Unter der Regie von Eva Jankovsky vom theater-JA.KOMM spielte in einer Inszenierung der Puppet Holding/Berlin die Autorin Miriam Sachs die von Zweifeln geplagte Literaturstudentin und Leo Solter gab ihr „Alter Ego“ und Kleist, der sich erstaunlich schnell dem modernen Leben und der Technik anpasst. „Das Stück hat sich aus den szenischen Lesungen, die wir zuerst aus dem Buch veranstaltet haben, entwickelt“, erklärte Sachs. Sozusagen im „working process“. Die Trickfilm- und Fernsehsequenzen hat sie ebenfalls selbst gestaltet. Chefdramaturg Philipp Kaplan vom Pygmalion Theater freute sich jedenfalls über die gelungene Premiere dieser Gemeinschaftsproduktion von Wiener und Berliner Künstlern: „Wir haben jedes Jahr etwa fünf Gastspiele. Überhaupt bieten wir mit unserem Hauskonzept ‚Opera Prima‘ (= Erstlingswerk) neuen Produktionen die Chance, hier vor Publikum zu spielen.“ Die Vorstellung war bis zum letzten Platz besetzt, das Publikum war begeistert. „Kleist in der Küche“ ist übrigens auf Europatournee und wird im August auch in Berlin aufgeführt.
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.