Neue Steine der Erinnerung
Die Aufarbeitung der Geschichte bleibt eine Aufgabe der Gegenwart: Der Verein „Steine der Erinnerung“ hat nun drei weitere Tafeln eingeweiht, die an die Deportation jüdischer Menschen im Bezirk erinnern.
(bar). Vergangene Woche wurden von SP-Bezirksvorsteherin Martina Malyar und der Projektinitiatorin Elisabeth Ben David-Hindler drei neue Stationen der Erinnerung am Alsergrund eröffnet. Auch viele Hinterbliebene und Familienmitglieder von Opfern des Holocausts waren extra aus dem Ausland angereist, um dem Einweihungsakt beizuwohnen.
Die neuen Stationen der Erinnerung sind eine Haustafel in der Fechtergasse 19, ein Stein der Erinnerung in der Tendlergasse 11 und ebenfalls ein Stein der Erinnerung in der Glasergasse 18.
Damit verfügt der Alsergrund bereits über 20 Stationen des Vereins „Steine der Erinnerung“, an denen den jüdischen Opfern des Holocausts gedacht wird.
Kein Mantel des Schweigens
„Verschließen wir unsere Augen nicht vor der Realität: Es gibt auch jene, die sagen, lasst endlich Gras darüber wachsen. Aber mit dem Mantel des Schweigens ist damals wie heute niemandem gedient“, mahnte Bezirksvorsteherin Martina Malyar. „Nur wer die schrecklichste, dunkelste Geschichte des eigenen Landes kennt, wird daraus – hoffentlich – lernen.“
Der Alsergrund war traditionell ein Bezirk, in dem viele jüdische Wiener lebten. Nach der Machtergreifung durch die Nazis wurden im Alsergrund 6.910 Menschen deportiert und ermordet.
www.steinedererinnerung.net
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