Unterwegs mit Regisseur Gernot Plass
Er ist ein leidenschaftlicher Theatermacher, der keine Berührungsängste vor großen Klassikern hat.
Seine "Updates" von Werken Kafkas, Shakespeares oder aktuell von Schillers "Die Räuber", setzt er gekonnt im Versmaß in aktuellen Bezug. Mit seinem Stück "Hamlet Sein" war er 2012 für den Nestroy-Preis in der Kategorie Beste Off-Theater-Produktion nominiert und wurde für das geistreiche, tragisch-komische Theatererlebnis von Kritik und Publikum gefeiert. Derzeit steht "MOORLAND - Eine gottverdammte Terroristenbande" - die Überschreibung von Friedrich Schillers „Die Räuber“ - im TAG Theater auf dem Programm. Premiere des neuen Plass-Erfolgsstückes war am 1. Dezember. Info unter www.dasTAG.at.
Von der Musik zum Theater
"Mit 14 stand für mich fest, ich werde Musiker", erinnert sich Gernot Plass. Er übte sechs Stunden täglich, studierte Jazzgitarre, doch die 1980er boten hier für Musiker wenig Raum, um sich zu entfalten. "Ich war zu sehr Wiener, um ins Ausland zu gehen", so Plass, der damals begann, sich für Yoga und Transzendenz zu interessieren, ein wichtiger Bestandteil auch seines heutigen Lebens. "Über die Musik kam das Theater zu mir. Zuerst komponierte ich fürs Theater, dann wollte ich selber spielen." Als "Spätberufener" begann er mit 27 bei Elfriede Ott am Konservatorium Schauspiel zu studieren. Nach vier Jahren Ausbildung folgten Engagements im In- und Ausland. Plass faszinierte die Improvisation, bald auch das Inszenieren, der Wunsch nach einer eigenen Bühne folgte. Das TAG-Theater, das sich als freier junger Theater-Hotspot für zeitgemäßes Sprechtheater mit Anspruch versteht, hat er mitbegründet. Er ist Vorstandsmitglied der IG Freies Theater, des urtheaters und seit 2005 auch Obmann des Trägervereins des TAG,
Mein Viertel rund ums Theater
In der Gumpendorferstraße hat Plass gelebt, Yoga praktiziert, hier ist das TAG, für das er mit großer Leidenschaft arbeitet. "Außerhalb des Theaters habe ich ein anderes, ruhigeres Leben als Familienvater, möchte als Mensch vorankommen." Yoga hilft ihm, den Alltag und seine Arbeit aufmerksam anzugehen, vieles aber auch zu relativieren. Was daneben immer wichtig sein wird, ist die Musik. Weshalb er gerne in Gitarrenläden stöbert, sich hinsetzt, und spielt. Am liebsten im Makemusic-Electric-Guitarstore in der Amerlingstraße 1. Zwei seiner Lieblingsplätze befinden sich in der Esterhazygasse: Das Café Restaurant "Fink" , weil es so unkompliziert ist und man dort großartig essen kann, und "Der Hafenjunge" mit seinem spannenden Lokal- und Shopkonzept. "Ich mag es, wenn Menschen ungewöhnliche Ideen haben und diese dann kreativ auf den Boden bringen!" Das fasziniert Plass auch am vielfältigen Leben in der Gumpendorferstraße mit ganz neuen Konzepten, die funktionieren. Bestes Beispiel: Das "Phil", Café-Bar mit Küche, Live-Acts, Buch-, DVD-, Platten-, Retroladen und Szentreff in einem.
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