Grätzelgarten09
Alsergrund setzt sich für den Schutz von Wildbienen ein
49 Wildbienenarten wurden beim Narrenturm gefunden. Die Grünen fordern nun Schutz für die Tiere. Die Bezirksvorstehung und die Uni Wien sind mit an Bord.
ALSERGRUND. Rund um den "Grätzelgarten09", der sich in der unmittelbaren Nähe des Narrenturms befindet, wurden von der Boku Wien 49 Wildbienenarten dokumentiert. Damit ist der Grätzelgarten laut der Boku-Studie übrigens der artenreichste in ganz Wien.
Schon im Sommer hat sich der Bezirk einstimmig dazu entschlossen, die Bienen zu schützen. Die Alsergrunder Grünen haben dazu einen runden Tisch mit allen wichtigen Akteuren gefordert. In einer Videokonferenz wurde der Grundstein dafür gelegt: "Der Austausch wesentlicher Akteure – des Grätzelgarten09, der Magis-tratsabteilung 22, des Umweltausschusses und vor allem der Uni Wien als Grundeigentümerin – darüber, wie im Zuge der geplanten Umgestaltungen der Artenreichtum der Wildbienen bestmöglich geschützt und weiterentwickelt werden kann, ist aus meiner Sicht absolut wohltuend und konstruktiv verlaufen", sagt Christa Schmid, grüne Bezirksrätin.
Bezirksvorsteherin an Bord
Auch Bezirksvorsteherin Saya Ahmad und der Vorsitzende des Umweltausschusses, Oliver Zwickelsdorfer, (beide SPÖ) haben sich für den Bienenschutz ausgesprochen. Da die Bienen vor allem offene Erdstellen brauchen, wird der Aufgang in der Sensengasse vorerst nicht ansehnlicher gestaltet. "Stattdessen soll demnächst eine Informationstafel zum Wildbienenvorkommen folgen, um interessierte Passanten über die Vielfalt der Bienen aufzuklären", erklärt Schmid. Finanziert wird diese mit Mitteln des Bezirks.
Auch was die Umgestaltung des Uni Wien Campus angeht, wollen die Grünen forcieren, dass dabei besonders viel Wert auf die Bienen gelegt wird. Zur Erinnerung: Die Uni Wien hatte vergangenes Jahr für die Umgestaltung der Höfe des Campus im Alten AKH einen Architekturwettbewerb ausgeschrieben. Die Uni hat bereits ihre Bereitschaft signalisiert, die Bienen zu berücksichtigen. Das ist auch möglich, weil die Detailplanungen für den Campus noch nicht begonnen haben. Konkrete Wünsche sollen darin Beachtung finden.
Uni Wien berücksichtigt Wünsche
Das Wettbewerbsergebnis wird nun einer kleinen Arbeitsgruppe von Experten – Isa Klebinger vom "Grätzelgarten09", Andrea Möller vom Biozentrum Uni Wien sowie Josef Mikocki von der MA 22 – zugänglich gemacht. Bis Jahresende werden von der Gruppe die gewünschten Konkretisierungen erarbeitet.
Sollte das Vorhaben gelingen, wäre das für Schmid ein Schritt in die richtige Richtung: "Vielleicht schaffen wir ja hier am Alsergrund eine wunderbare Zusammenarbeit, die den Beweis dafür liefert, dass auch mitten in einer Millionenstadt ursprüngliche Natur entwickelt und geschützt werden kann –unter Berücksichtigung der vielen unterschiedlichen Interessen, auch des Campus und seiner Umgebung."
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