Ein Alt-Wiener Original: Das "Schmid Hansl"

- Seit Herbst 2009 führt Rasmus Raubaum das Alt Wiener Konzertcafé Schmid Hansl: Eine gute Deutsch-Wienerische Melange.
- hochgeladen von Ulrike Kozeschnik-Schlick
Seit 1907 ist das Konzertcafé in der Schulgasse 31 Treffpunkt für Liebhaber des Wienerliedes und Nachtschwärmer.
Im Programm des Kaiser Jubiläums-Stadttheaters, der heutigen Volksoper, wird die Neueröffnung des „Café Glas“, Ecke Schulgasse und Theresiengasse am 20. Februar 1907 so angekündigt: „Neu Eröffnet – Café Glas – Wien XVIII Ecke Schulgasse und Theresiengasse – Telephon 22 102 – Währings modernst eingerichtetes Café – 3 neue Seiffert Billards. Nach dem Theater kaltes Buffet und Bier. Bis 5.00 Uhr früh geöffnet”.
Amerikanische Besatzungsmitglieder richteten später im umbenannten „Café Theresienhof“ einen Amerika-Club mit Kegelbahn und Orchesterpodium ein.
Am 31. Dezember 1952 eröffnet dort Johann Schmid, der "Schmid Hansl" sein bis heute so genanntes Lokal "zur Pflege des Wienerliedes". Er war damals 55 und schrieb mit seinem Konzept, gemeinsam mit Freunden - und das waren quasi alle Wienerliedinterpreten - für die Gäste zu singen, Lokal- und Wienerliedgeschichte. So entstanden hier von Josef Fiedler „Mein Herz das ist ein Bilderbuch vom alten Wien“ oder von Ferry Wunsch „Stellt’s meine Roß im Stall“ (Dieses Lied wurde von Hansl Schmid im Wiener Konzerthaus uraufgeführt).
Ende der 70er Jahre übergab Johann Schmid das Konzertcafé an seinen Sohn Hanns, der das Restaurantfach gelernt und viele Jahre selbst serviert hat. Gesungen hat er nie. Ein Foto im Lokal zeigt Hanns in Pagenuniform vor dem „Hotel Europa“ auf der Kärntnerstraße. 2008 begann er, einen Nachfolger zu suchen.
Er fand ihn in Rasmus Raubaum, einem Gastronomieprofi aus Westfalen, seit der Eröffnung des Wiener Hilton in der Stadt. Der kaufte gemeinsam mit Rainer Scherrer vom Volksoperncafé das alte Konzertcafé. "Wegen der genialen Atmosphäre."
"Die Generalsanierung war etwas kompliziert", gesteht Neo-Konzertcafé-Besitzer Raubaum. Das Kaffeehaus sollte danach ja genauso aussehen wie früher. Das hat der 30jährige in einem Jahr Bauzeit perfekt hingekriegt. Also alles beim Alten? Nicht ganz. "Das Programm im Schmid Hansl ist jünger und bunter geworden", so der neue Geschäftsführer. "Neben dem klassischen Wienerlied stehen jetzt auch junge Bands und Kabarett auf dem Programm."
Auch die Öffnungszeiten haben sich geändert: Montag und Dienstag von 11 bis 24 Uhr, Mittwoch bis Samstag von 11 bis 2 Uhr früh. "Wir haben erstmals seit 1952 auch tagsüber geöffnet."
Neben dem täglichen Mittagsmenü gibt es die typische Kaffeehauskarte bis zur Sperrstunde, manchmal auch länger, denn Raubaum kocht und serviert selber. Übrigens unter dem Namen "Herr Josef". "Weil jedes Wiener Kaffeehaus einen hat oder haben sollte." All das wissen auch die Gäste zu schätzen, die wieder für volles Haus sorgen. In ganz früheren Zeiten waren das neben den vielen Nachtschwärmern Prominente wie Tennessee Williams, Hans Moser, Paul Hörbiger, Fritz Muliar und Bruno Kreisky, heute ist es neben den "Alteingesessenen" eine neue Generation von Studenten, Schauspielern und Musikern.
Viele jungen Bands, dürfen hier erstmals vor Publikum auftreten. Aber auch das klassische Wienerlied ist und bleibt Programm.
Highlights im Juni: Am 14.6. die CD-Präsentation von Martin Spengler & Die falschen Wiener mit Willi Resetarits und am 22. Juni das Hodina Jazz Trio.
Info auf www.cafeschmidhansl.at






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