Baustelle Althan Quartier
Ein Grätzel in der Staubwolke

Die Abbrucharbeiten in der Nordbergstraße schreiten voran, in der Nachbarschaft verbreitet sich der durch den Abriss verursachte Staub. | Foto: privat
  • Die Abbrucharbeiten in der Nordbergstraße schreiten voran, in der Nachbarschaft verbreitet sich der durch den Abriss verursachte Staub.
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Die Abbrucharbeiten in der Nordbergstraße laufen – Anrainerinnern und Anrainer klagen über Belastungen.

WIEN/ALSERGRUND. Wo jetzt gearbeitet wird, sollen schon bald rund 250 Eigentumswohnungen zum Verkauf stehen: So sieht es der Plan für das neue Althan Quartier vor. Doch bevor gebaut werden kann, muss abgetragen werden. Und so laufen in der Nordbergstraße schon seit Monaten umfassende Abbrucharbeiten.

In den letzten Wochen scheint die Belastung für die Anrainerinnen und Anrainer gestiegen zu sein: In viele Wohnungen entlang der Straße dringt der Staub sogar durch die geschlossenen Fenster, erzählen sie. "Bei uns zuhause wird nur geniest, geräuspert und gehustet. Die Staubbelastung ist so extrem. Obwohl wir neue Fenster haben und ich auf die Nordbergstraße nicht mehr lüfte, muss ich alle zwei Tage eine Staubschicht von den Möbeln wischen", erzählt eine Betroffene und fügt hinzu: "Ich möchte nicht, dass wir krank werden." Ein zweiter Anrainer bestätigt ihre Ansicht: "In Wirklichkeit leiden wir – es betrifft viele Anwohner – seit Monaten unter dem Staub. Vom Lärm reden wir ja gar nicht mehr. Wir verstehen, dass ein Abbruch nicht komplett unbemerkt vor sich gehen kann. Aber das ist zu viel."

"Unnötige Belästigung" vermieden?

Ist diese Belastung üblich und unvermeidbar, oder eben nicht? Laut Wiener Bauordnung ist der Bauträger, in diesem Fall der Immobilienentwickler 6B47 verpflichtet, "jede unnötige Belästigung durch Lärm, üblen Geruch und Staubentwicklung" zu vermeiden. Das geschehe auch, versichert man dort: "Während den Abbrucharbeiten wird mit einem Feuerwehrschlauch befeuchtet. Am Bagger ist beim Angriffspunkt eine Düse montiert, welche für zusätzliches Befeuchten dient und gegen die Staubentwicklung hilft. Abgebrochenes Material wird permanent am Boden befeuchtet", heißt es. Außerdem habe es bereits mehrere, auch unangekündigte, Überprüfungen von Baupolizei und Arbeitsinspektorat gegeben. Die Behörden hätten nichts beanstandet. Auch gegenüber der bz sagt die zuständige Arbeitsinspektion: "Bei dem Projekt handelt es sich um ein sehr großes Areal mit entsprechend hoher Abbruchmaterialmenge; eine gänzliche Staubbindung wird kaum erreichbar sein."

Die Bemühungen des Entwicklers gehen der Nachbarschaft aber nicht weit genug. Die Bewässerung sei dürftig, manchmal gar nicht zu sehen, und das am Boden lagernde Abbruchmaterial führe bei Wind zu großer Staubbelastung. "Durch die starke Sonneneinstrahlung wird alles schnell wieder trocken. Was das Ausmaß des Befeuchtens betrifft, muss abgewogen werden, damit genügend befeuchtet wird, aber gleichzeitig auch keine Schlammbildung entsteht und sich diese in Richtung Gehsteig bewegt", heißt es dazu von 6B47.

Betonteile im Ganzen abtransportieren

Die betroffenen Anrainerinnen und Anrainer wünschen sich außerdem, dass die großen Bauteile nicht auf der Baustelle zerkleinert, sondern im Ganzen abtransportiert werden: "Hier werden Betonteile vor Ort praktisch zermahlen, das staubt unheimlich", sagt ein Nachbar, "warum kann man das nicht woanders machen?" Es werden ohnehin nur die Teile zerkleinert, die nicht auf den Lkw passen, kontert der Bauträger. Auf die Beschwerden sei außerdem bereits reagiert worden: Ein weiterer Schlauch und zusätzliche Bewässerung im oberen Abbruchbereich seien im Einsatz.

Um zwischen den Fronten zu vermitteln, lädt Bezirksvorsteherin Saya Ahmad (SPÖ) Ende Juli zu einem runden Tisch. Der Abbruch des Gebäudes Nordbergstraße 9-11 soll noch bis Mitte August dauern, der Abbruch einer der beiden Auffahrtsspindeln zur Hochgarage steht überhaupt noch bevor. Er wird etwa 2,5 Monate dauern.

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