Karmeliterviertel ohne Bus
Die Buslinie 5A ist an sich die ideale Querverbindung zwischen 20. und 2. Bezirk. Und erschließt auch optimal das beliebte Karmeliterviertel.
Erstes Problem: Die Intervalle von 10 Minuten werden selten eingehalten. "Oft kommt er zu früh, manchmal viel zu spät. Das ist besonders bei Schlechtwetter lästig. Man kann sich auf nichts verlassen", bestätigt auch Robert Wallner, Grüner Öffi-Experte der Leopoldstadt. Besonders kritisch sei aber die Kurzführung des 5A an Abenden: "Da ist am Gaußplatz Schluss. Am Nestroyplatz wartet man umsonst auf den 5A. Detto am Sonntag." Da hat der 5A überhaupt Ruhetag.
Karmeliterviertel ist Öffi-Stiefkind?
Das neue "In-Viertel" um den Karmelitermarkt ist dann nicht mehr mit Öffis erreichbar. "Die U1 oder U2 sind viel zu weit weg. Und auch wer über die Taborstraße mit U-Bahn oder Bim kommt, muss lange gehen, um die Straßen rund um den Markt zu erreichen." Aber gerade dort entsteht in den letzten Jahren ein neues, viel bewohntes und begehrtes Grätzel mit vielen neuen Wohnungen und Lokalen. "Da sollten sich die Wiener Linien schon einmal mit einer passenden Lösung beschäftigen“, meint Wallner. Sein Wunsch wäre überhaupt eine Station des 5A am Praterstern mit direkter U-Bahnanbindung, durchgehende Führung des 5A, auch an Abenden und am Sonntag auf der gewohnten Strecke zwischen Griegstraße und Nestroyplatz. Das dazwischen liegende Karmeliterviertel wäre dann optimal versorgt. "Wir können nicht einerseits die Belebung eines ganzen Grätzels fördern, wo kräftig investiert wird, und die Bewohner dann ohne wirklich nahe Öffi-Anbindung im Stich lassen", ist er überzeugt.
Fußweg bleibt nicht erspart
Michael Unger von den Wiener Linien: "Wir machen bei allen Linien eine genaue Bedarfsanalyse und regelmäßige Zählungen. Das 10 Minuten-Intervall des 5A ist danach ausreichend. Da ein Bus von der allgemeinen Verkehrslage, etwa Staus oder Baustellen abhängig ist, kann es zu unregelmäßigen Intervallen kommen. Das ist - zum Leidwesen der Fahrgäste - nicht vermeidbar." Vollwertigen Ersatz für den am Abend und Sonntag nicht fahrenden 5A gäbe es derzeit nicht. Ein 5 Minuten Fußweg zum oder vom Karmeliterplatz (Linie 2), zur / von der Taborstraße (U2) oder Herminengasse (U2/ U4) sei zumutbar. Unger: "Das Viertel ist rundherum gut mit U-Bahnen versorgt, was besonders nachts optimal ist. Und die sind von allen Seiten in nicht mehr als 400 bis 500 Metern gut erreichbar."
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.