Mathieu Mahve-Beydokthi
Kinder sind die geborenen Wissenschaftler
Ein Währinger will Kinder von seiner Leidenschaft zur Naturwissenschaft überzeugen.
WÄHRING. Der Naturwissenschafter will vor allem die Neugierde der Kleinen für die Umwelt wecken und ihnen Wissenschaft auf Augenhöhe vermitteln. "Man kann gar nicht früh genug damit anfangen, Kinder in ihren Interessen und Talenten zu fördern", ist Mathieu Mahve-Beydokthi überzeugt. "Ich selbst war schon als kleines Kind fasziniert von Mathematik. Zahlen und Rechnen machten mir Spaß. Am Gymnasium habe ich dann Chemie und Physik entdeckt, das war ganz meine Welt." Seine Eltern – die Mutter ist gebürtige Französin, der Vater Iraner – haben sich in den 1970ern in Wien bei einem Deutschkurs kennengelernt. Sie förderten das große Talent ihres Sohnes. Nach der Matura am Lyceé entschied er sich für ein Chemiestudium, das er in Straßburg abschloss.
Praktisches Wissen
Das war vor zwei Jahren. "Ich kam nach Wien zurück und wusste, Theorie alleine ist nichts für mich. Ich möchte auch nicht in die Forschung, sondern praktisches Wissen vermitteln, aber kein Lehrer sein, etwas auf Augenhöhe machen, am liebsten mit Kindern und Jugendlichen." Als beim ScienceCenter-Netzwerk die Stelle eines Projektassistenten ausgeschrieben wurde, griff er zu. "Es ist ein echter Traumjob, wir machen dort Wissenschaft für die breite Öffentlichkeit leicht zugänglich", sagt der 25-Jährige.
2005 wurde das Netzwerk von Margit Fischer –Ehefrau von Alt-Bundespräsident Heinz Fischer – initiiert, die auch Vereinsvorsitzende ist. Im Jahr 2013 hat der gemeinnützige Verein ScienceCenter-Netzwerk begonnen, mithilfe seiner 180 Netzwerkpartner aus ganz Österreich, den "Wissensraum" in Wien einzurichten. Der Wissensraum ist eine Art Pop-up ScienceCenter auf Wanderschaft, das bereits neunmal leerstehende Geschäftsräume bespielte und jetzt fix im 5. Bezirk daheim ist.
Das Angebot richtet sich vor allem an Volksschulkinder und Jugendliche, soll aber auch Lehrer motivieren und unterstützen. Sie sollen beim Lernen über Wissenschaft und Technik neue Wege gehen und kritisches Hinterfragen fördern.
"Ich träume von einer Welt, in der Vorurteile abgebaut werden und von einem Bildungssystem, das für alle zugänglich, fair sowie innovativ ist. Wissensräume in ganz Wien, auch in Währing, wären großartig und könnten viel mehr erreichen, als uns möglich ist", sagt Mahve-Beydokthi. Denn Forschen bedeute immer auch Infragestellen. Und beides sei für unsere Zukunft unverzichtbar.
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