Otto-Wagner-Originale
Verloren geglaubte Kränze schmücken Station Friedensbrücke
Vier Dekorkränze der Stadtbahnpavillons tauchten nach Jahrzehnten im Kunsthandel auf.
WIEN/ALSERGRUND. Vier metallene Eichenlaubkränze sollten 2019 in einem Wiener Auktionshaus versteigert werden. Die historischen Kunstwerke wurden um 1900 angefertigt und dienten viele Jahrzehnte lang als Dekorelemente in einem Stadtbahnpavillon, heute einem Stationsgebäude der Linie U4. Doch irgendwann verschwanden sie spurlos, bis sie eben bei der Auktion wieder auftauchten.
Die Kränze wurden vom Bundesdenkmalamt analysiert. Bei der Konservierung und Restaurierung der 70 Zentimeter großen und jeweils rund 15 Kilogramm schweren Kränze entdeckte das Bundesdenkmalamt, dass es sich bei den Eichenlaubkränzen um Originale aus der Zeit des Stadtbahnbaus um 1900 handelt. Sie hingen an Säulen im Eingangsbereich einer Stadtbahn-Station.
Rückkehr in die Station Friedensbrücke
Zwei Otto-Wagner-Kränze gelangten an das Wien Museum. Zwei weitere kehrten nun zum ursprünglichen Besitzer, den Wiener Linien, zurück. Sie sind ab sofort an ihrem ursprünglichen Platz im Eingangsbereich des historischen Stationspavillons der U-Bahn-Station Friedensbrücke zu sehen.
Weitere Untersuchungen ergaben, dass die Gestaltungselemente ursprünglich weiß gefasst waren. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg bekamen sie ihren resedagrünen Anstrich, der heute zu einem wichtigen Erkennungsmerkmal der gesamten Stadtbahnarchitektur geworden ist. Diese Erkenntnis deckt sich mit zahlreichen Untersuchungsergebnissen, die im Rahmen der derzeit laufenden Restaurierungen weiterer Stationspavillons gemacht worden sind.
Weitere Kränze in U4-Stationen
Die Eichenlaubkränze sind ein wesentliches Element bei den Stationen der ehemaligen Wiental- und Donaukanallinie, der heutigen U4. Bis heute hängen derartige Kränze im Eingangsbereich vieler U-Bahn-Stationen. So sind sie bei in den Stationen Pilgramgasse, Kettenbrückengasse, Stadtpark, Rossauer Lände und Friedensbrücke zu finden.
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