Kolumne zur Sprache in Wien
Er hat mich bonjourt

Die sprachliche Reise zum südlichen Orakel und sprachliche Verwicklungen

Die Verwandtschaft kann man sich, wie wir wissen, nicht aussuchen. Doch wie auch immer sie sein möge, die sprachliche Verwandtschaft ist freundlich und großzügig. Und deshalb widme ich ihr gerne meinen Blog. Sie bietet beispielsweise eine Vielzahl an köstlichen Gerichten: von Kukuruz und Palatschinken über Spaghetti und Powidltascherl bis hin zu Melanzani vs. Aubergine (wir sind hier die Melanzani-Fraktion), Haschee-Hörnchen und Püree.

Wer bis jetzt keinen Hunger bekommen hat, dem ist auch nicht mehr zu helfen.

Ich habe mich also zum südlichen Orakel begeben. Die schlechte Nachricht vorweg: Es sprach nur Französisch und es konnte mir keine Auskunft zum Ende der Coronakrise geben.

Allerdings erquickten mich französische Strandgespräche. Mutter zu Teenie-Tochter am Zuckerhutstrand in Les Saintes: „Willst du Champagner?“ Teenie-Tochter reagiert mau, Mutter legt sich ins Zeug: „Wir haben einen guten gekühlten Rosé.“ Die Teenager-Tochter ist nicht wirklich überzeugt und lehnt gelangweilt ab.

Typisch Französisch und nicht wirklich unserer Realität.

Man stelle sich nun das Gespräch in einem Wiener Freibad vor. „Sabrina, willst a Cappy? Ist fast noch kalt.“ – „Naa …“ – „Vorn beim Wellenbecken kannst dir ein Wasser nachfüllen.“

Beim Strandurlauben bietet sich natürlich Urlaubslektüre an. Ich konnte es diesmal sogar mit einem französischen Buch aufnehmen, in dem ich einen sehr lustigen Ausdruck fand: „(…) et avait regardé travers le judas.“ Und sie hatte durch den Spion (wir nennen ihn Judas?) durchgesehen. Im Buch ließ sich auch ein lustiger Germanismus finden, den ich bis zum nächsten Mal schuldig bleibe.

An den Abenden sah ich die letzte Staffel Modern Family und Jay Pritchett beruhigte: „I’m not gonna do a big … (Pause) spiel.“ Netterweise sogar mit deutscher (sch-)Aussprache. Ihr werdet mir fehlen.

Während in der französischsprachigen Karibik kaum Corona-Regeln zu beachten waren, erließen zur gleichen Zeit die Italiener eine kreative neue: „Man darf einmal pro Tag zu zweit im Auto einen Verwandten besuchen.“ Wie dieses Einmal-Täglich zu überprüfen ist, bleibt eins der vielen Corona-Rätsel, die in die Geschichte eingehen werden.

Genauso auch, wie man sich in normalen Städten mit einem 2-Meter=1-Faßmann-Abstand zu anderen Bürgern bewegt. Ich habe Ski beim Hervis geklickt und kollektet, bin danach mit öffentlichen Verkehrsmitteln heimgefahren und die fast 2-Meter-Ski dienten theoretisch vorzüglich dazu, sie waagrecht um mich zu drehen, um mir meinen Zwei-Meter-Abstand zu sichern.

Doch es gibt nicht nur Verschärfungen. Wir haben (vor allem für die kulturhungrigen Corona-Demonstranten am Ring, die endlich wieder in die Bibliothek wollen) auch gute Neuigkeiten. Die Museen sperren wieder auf. Und es wird, worauf mich eine Freundin gestern hinwies, glücklicherweise eine Ausstellung zu – ja jetzt ratet mal was? – geben.

Nein. Doch!

Corona!

Wundervoll. Wir gehen also aus dem Lockdown und stundenlangen Impf- und Testdiskussionen ins Museum, um uns eine Ausstellung über den/das/die Coronavirus anzusehen.

Ich bleibe da doch lieber subkulturell bei ATV, in dem bei Teenager werden Mütter (trinken dafür aber keinen Champagner mit den Eltern) von einem der Protagonisten Kevin (mit einer Ex namens Jessica) der schöne Satz fiel: „I hob‘ a neiche Freindin kennenglernt.“

Das ist sehr praktisch, wer würde nicht gerne ihren/seinen neuen Beziehungspartner kennenlernen? Man erspart sich sämtliche Kennenlern-Rituale und das Zusammenkommen und trifft unvermittelt auf bestehende Partner. Fast wie bei arrangierten Ehen, nur noch besser.

Als ich auf der Suche nach Wasser beim Abgang zum besagten Zuckerhut-Strand war, begrüßte mich ein gutaussehender Franzose (der sich nicht als mein Lebensgefährte-im-selben-Haushalt entpuppte), woraufhin ich erzählte: „Er hat mich bonjourt“. Ist völlig harmlos, klingt – wie alles Französische – irgendwie verwerflich!

Apropos Serien- und Filmkultur und ihre Germanismen: Im Horrorfilm Wir spielen Scheren eine Rolle. Und es wird gesagt: the shear of the scissors … (Gemeint waren die Schneiden) Klingt fast Wienerisch, Volksschule Schwarzingergasse in den wilden 90ern: „Gib ma de Schear!“ Mindestens genauso zum Fürchten.

Mit diesen Worten wünsche ich eine schöne Woche. 

Ich danke für unsere (virtuellen und realen) Gespräche und Treffen, die auf-lock-ern, und bin auf künftige Corona-Rätsel gespannt.

Barbara

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