Unternehmenstätigkeit in Entwicklungsländern: welche Macht und Verantwortung haben österreichische Firmen?
Podiumsdiskussion mit u.a. ADA-Geschäftsführer Dr. Martin Ledolter, Prof. Florian Wettstein (Universität St. Gallen) und Vorstandsvorsitzenden von NESOVE, D.I. Dr. Franz Fiala.
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Die fünf im C3-Centrum für Internationale Entwicklung ansässigen Organisationen (www.centrum3.at) gestalten seit 2012 die Veranstaltungsreihe Bildung im C3ntrum (http://www.centrum3.at/bildung-im-c3ntrum/). Die Veranstaltungen des Jahres 2014 widmen sich dem Schwerpunktthema „Macht und Verantwortung in der Entwicklungspolitik“. Den Auftakt bildet die Veranstaltung zum Themenkomplex unternehmerische Verantwortung in der internationalen Entwicklung.
Obwohl bereits seit mindestens drei Dekaden beständiges Thema öffentlicher Diskussionen, hat die gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen in den letzten Jahren erneute Aktualität erlangt. Dies verdankt sich zum Einen bestimmten wirtschaftlichen Entwicklungen auf internationaler Ebene. Dazu zählen der Bedeutungszuwachs von globalen Produktionsnetzwerken, ebenso wie die Intensivierung des Rohstoffabbaus oder der Ausbau der Infrastruktur in Schwellen- und Entwicklungsländern, häufig in Form von Großprojekten. Diese mit zahlreichen und zum Teil gravierenden ökonomischen, sozialen und ökologischen Auswirkungen verbundenen Aktivitäten werden in der Regel von multinationalen Unternehmen durchgeführt oder maßgeblich beeinflusst. Das hierbei auftretende Spannungsfeld zwischen wirtschaftlicher Entwicklung und den damit verbundenen sozialen und ökologischen Auswirkungen führte zu einer wichtigen und kontroversen Diskussion, die sich im Kern um die Frage drehte, welche Verantwortung Unternehmen zukommt, die in solche Wirtschaftsaktivitäten involviert sind. Auf UN-Ebene wurden dazu im Jahr 2011 UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte verabschiedet, die von der Europäischen Union aufgegriffen wurden und derzeit auf Ebene der Mitgliedsstaaten umgesetzt werden sollen. Auch in Österreich wurde ein solcher Prozess begonnen.
Die Diskussion zur gesellschaftlichen Verantwortung von Unternehmen gewinnt auch im Feld der Entwicklungspolitik und Entwicklungszusammenarbeit (EZA) an Bedeutung. Zum einen deshalb, weil sich zahlreiche Geber, so auch Österreich, zu einem menschenrechtsbasierten Ansatz in der EZA verpflichtet haben, zum anderen ,weil dieselben Geber vermehrt einen programmatischen Schwerpunkt auf die wirtschaftliche Entwicklung (Private Sector Development) in ihren EZA Aktivitäten legen. Auch die österreichische EZA hat im aktuellen Dreijahresprogramm einen solchen Schwerpunkt definiert.
Wie aber soll mit dem Spannungsfeld von Unternehmenstätigkeit in Entwicklungsländern und deren Förderung durch die EZA auf der einen Seite, und mit den dabei auftretenden gesellschaftlichen Problematiken auf der anderen Seite, umgegangen werden. Welche Pflichten und Verantwortlichkeiten kommen einerseits der öffentlichen EZA, andererseits aber auch den involvierten Unternehmen zu? Wo verlaufen die Grenzen zwischen freiwilliger Selbstverpflichtung und verbindlich einzuhaltenden Normen? Welche (neuen) Instrumente und Mechanismen können im Sinne von good practices die verantwortliche unternehmerische Tätigkeit in Entwicklungsländerkontexten stärken und Menschenrechtsverletzungen hintanhalten?
Die Veranstaltung hat zum Ziel, diese Fragen in einem öffentlichen Podiumsgespräch zu thematisieren, die Sichtweisen wichtiger stakeholder dazu einzuholen und den Stand der Debatte auszuloten. Damit soll ein Beitrag zu einem Thema geleistet werden, das auch für die aktuelle internationale Diskussion zur Zukunft der Entwicklungszusammenarbeit (Post-2015 Agenda) von eminenter Bedeutung ist.
Zielgruppen:
Die Veranstaltung richtet sich insbesondere an:
- MitarbeiterInnen von entwicklungspolitischen Einrichtungen und NGOs
- EZA Verantwortliche in öffentlichen Ministerien und Einrichtungen
- MedienvertreterInnen (eine aktive Medienarbeit ist vorgesehen)
- die entwicklungspolitisch interessierte Öffentlichkeit
Veranstalter:
C3-Organisationen (ÖFSE, Frauensolidarität, Baobab, Paulo Freire Zentrum, Mattersburgerkreis)
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