Gelebte Nachbarschaftshilfe

Allzeit bereit: Sie ist da, wenn beim Einkauf geholfen werden soll, wenn der Urlaub ansteht oder wenn einfach ein offenes Ohr gebraucht wird. Maria Christiani (62) ist die „Seele“ einer ganzen Wohnhausanlage.
BADEN (zedl). „Wenn Not am Mann ist, springen wir ein“, erzählt die gute Seele einer Badener Wohnhausanlage Maria Christiani (62) den Bezirksblättern.
So hat das Ehepaar Christiani heuer im Winter beispielsweise rund um „ihre“ Wohnhausanlage Schnee geschaufelt, damit die Sicherheit der vorrangig älteren BewohnerInnen gewährleistet bleibt. Und so hat Maria Christiani, ehemals die Hauswartin der Anlage, auch ein Auge darauf, ob es vor allem den älteren Nachbarn gut geht, ob abends bei ihnen Licht brennt oder ob jemand einfach einen netten Plausch braucht. „Ich lebe bereits seit 17 Jahren hier und es ist ein gutes Gefühl zu wissen, wo mein Reserveschlüssel ist und dass da jemand da ist, wenn ich auf Urlaub bin“, erzählt Gemeinderätin Monika Dornhofer. „Wir machen das gerne, solange wir können“, betont das Ehepaar Christiani, „es gibt hier über 100 Wohneinheiten und wir haben eigentlich zu allen einen guten Kontakt.“ So geben ihnen die Nachbarn zum Beispiel Bescheid, wenn sie auf Urlaub fahren, damit auch hin und wieder währenddessen nach dem Rechten gesehen wird. Natürlich gehen bei soviel Nachbarschaftsnähe Schicksale auch manchmal unter die Haut: Wenn eine Nachbarin einen Schlaganfall hat oder der Hund eines Nachbarn plötzlich sein Leben lässt. Aber die kleinen Aufmerksamkeiten machen den Alltag in der Albrechtgasse bunt: So bekommt beispielsweise Monika Dornhofer jährlich von einem der „Christiani-Ausflüge“ in die Natur einen Strauß Maiglöckchen. So eine gute Seele im Haus zu haben, schafft für alle ein bisschen mehr Lebensqualität, betont Monika Dornhofer: „Es gibt hier einen Zusammenhalt“, freut sich auch die „gute Seele“ Maria Christiani.