Kirchenflucht im 20ten
Die Katholiken in der Brigittenau werden immer weniger. Pfarrer Fritz Koren erklärt, warum.
11.063 Austritte verzeichnete die katholische Kirche in Wien 2011 – 525 davon im 20. Bezirk. „Die Missbrauchsfälle spielen sicher eine Rolle bei den steigenden Zahlen“, so Fritz Koren, Pfarrer von Allerheiligen-Zwischenbrücken und Dechant in der Brigittenau. Auch den Kirchenbeitrag nennen viele als Begründung zum Verlassen der Kirche. „Ein weiterer Grund ist wohl, dass an Reformen nichts weitergeht“, so Koren.
Offene Kirche
Der dritte Grund trifft auf die Pfarre in der Vorgartenstraße nicht zu, ist Pfarrer Koren überzeugt. „Wir sind eine sehr offene Kirche. Jeder findet bei uns seinen Platz, niemand wird ausgegrenzt.“
Seine Pfarre hat in drei Jahren etwa 350 Mitglieder verloren. „Einige davon sind wegen der Missbrauchsfälle zur evangelischen Kirche übergetreten. Und einige Migranten traten wegen dem Kirchenbeitrag aus. So etwas kannten sie vorher nicht, denn nur in Österreich, Deutschland und in der Schweiz wird der Beitrag eingehoben.“
Jugendarbeit
Der Priester setzt auf die Jugend. „Wir veranstalten Gottesdienste, die von Jugendlichen gestaltet werden.“ Auch deren Eltern oder die der Erstkommunionskinder und Ältere erhalten in seiner Pfarre Zuspruch. „Wir hören uns die Sorgen, Anliegen, aber auch die Freuden der Menschen an.“
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