Unterschriftenaktion
Proteste: Wallensteinstraße soll grüner werden
Die Wallensteinstraße in der Brigittenau hat ihren einstigen Glanz verloren: Dort, wo sich früher Geschäft an Geschäft reihte, sind nun leere Schaufenster aufzufinden. Einzig der Verkehr ist gewachsen.
WIEN/BRIGITTENAU. Mehrere Straßenbahnen, Busse, Radler und Autos fahren rund um die Uhr über den Knotenpunkt im 20. Bezirk. Mit dem vermehrten Verkehrsaufkommen ist die Einkaufsstraße jedoch nicht floriert, sondern immer mehr Geschäfte mussten schließen.
Den Anrainern reicht es mittlerweile. Gegenüber dem ORF moniert eine Frau: „Hier ist es so wie noch vor 25 Jahren, dass es durchrauscht“. Bäume und Grünflächen um den Verkehrslärm von den Wohnungen an der Wallensteinstraße abzuhalten gibt es bis heute nicht.
Protestaktion für Verkehrsberuhigung
Um aktiv gegen diesen Missstand anzukämpfen, gründete eine Gruppe von Brigittenauern eine Bürgerinitiative namens "Die 20er*innen". Bei einer Protestaktion im September forderte die Initiative eine Verkehrsberuhigung. Johannes Roither, Teil der Bürgerinitiative, erklärt, dass jeder, der die Wallensteinstraße passiere, versuche, diese so schnell wie möglich wieder zu verlassen, da die "weil die Aufenthaltsqualität, vor allem wenn man mit Kindern unterwegs ist, nicht annehmbar ist".
Die Hauptanliegen der Initiative sind laut Maya McKechneay folgende: Mehr Bäume, damit es mehr Schatten gäbe, großzügiger angelegte Geh- und Radwege. Beinahe 500 Unterschriften wurden für dieses Anliegen gesammelt und dem Bezirksvorsteher Hannes Derfler (SPÖ) vorgelegt. Derfler reagierte durchaus positiv auf das Anliegen und leitete bereits erste Schritte ein: „Wir haben die Bezirksentwicklung Verkehrskommission damit beauftragt, hier Pläne zu entwickeln. Wir wollen schauen, wenn es die Einbauten erlauben, wo wir Ruhezonen einbauen können, wo wir vielleicht auch Grün machen können“.
Bezirksvorsteher skeptisch
Dennoch sieht er bereits Grenzen bei der Durchführung der vorgeschlagenen Pläne, denn bauliche Eingriffe entlang der Wallensteinstraße und dem Wallensteinplatz seien für den Bezirksvorsteher keine Option. Auch breitere Geh- und Radwege auf Kosten von Parkflächen werden wohl in der näheren Zukunft nicht umgesetzt werden. Eine weitere Absage erteilte Derfler dem Vorschlag, Kfz auf den Schienen der Straßenbahnen fahren zu lassen – in seinen Augen würde das den öffentlichen Verkehr eher zum Stagnieren bringen, statt ihn zu beschleunigen.
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