Politische Selbstmörder
Der Abstieg began mit Viktor Klima. Als im Jahr 2000 die ÖVP das Finanzministerium für sich reklamierte, meinte man in der SPÖ, man lasse lieber den Hund auf die Knackwurst aufpassen, als die ÖVP auf das Budget. Und somit waren die Sozialdemokraten in der Opposition.
Es folgte Alfred Gusenbauer, der als bleibenden Eindruck den Fauxpas hinterließ, dass er den EU-Kommissionspräsident Barroso mit Barolo ansprach. Als Rotweinliebhaber sei ihm das verziehen.
Werner Faymann versuchte die folgenden acht Jahre – ja was eigentlich? Faymann schaffte das Unmögliche, dass die SPÖ unter seiner Regentschaft bei fast jeder Wahl an Stimmen verlor. Das ist natürlich auch eine Leistung.
Irgendwann war Faymann nicht mehr tragbar und der bis dahin sehr erfolgreiche ÖBB Chef Christian Kern übernahm das Steuer bei der SPÖ. Blöd halt nur, dass er innerhalb der Partei mit den alten Faymann Verbündeten von Doris Bures über Michael Ludwig bis hin zu Christian Deutsch ansehnliche Gegner hatte, die ihm das Leben nicht gerade leicht machten.
Seine “Parteifreunde” haben schlussendlich gewonnen und Christian Kern verabschiedete sich aus der Partei und der Politik. Nun versucht Pamela Rendi-Wagner das Unmögliche, nämlich die SPÖ wieder zu dem machen, was sie einmal war, eine sozialdemokratische Partei.
Aber so einfach ist das nicht. Kaum war sie im Amt, schon hat Michael Ludwig gesagt, dass die Wiener Landespartei selbstverständlich voll und ganz hinter der neuen Parteiobfrau stünde, aber dafür auch etwas erwarte. Und schon ist die Kacke wieder am Dampfen.
ÖVP und FPÖ können gar nicht so viel Mist bauen, als dass sie in politische Bedrängnis kämen, denn es gibt de facto keine Opposition, welche die Stimme erheben würde. Die SPÖ ist mit sich selbst beschäftigt und dabei, den politischen Selbstmord in allen Facetten zu zelebrieren.
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