Schulcontainer am Leipziger Platz
Alternativstandort nach heftigem Protest der Gemeindebaumieter
Die vier Mobilschulklassen in Containern werden nicht wie ursprünglich geplant im im Pokornyhof, sondern ab Mai auf dem Ballspielplatz am Leipziger Platz errichtet.
„Zum Glück konnten wir das verhindern“, sagt die Mieterbeirätin Marianna Siutz erleichtert und deutet auf die Mauer, die den Pokornyhof in der Wetzgasse von der direkt angrenzenden Schule am Leipziger Platz deutet. Dort wo die Mauer steht, hätten vier Container errichtet werden sollen, die der Schule als Unterrichtsräume dienen sollten. Doch die Mieter des Gemeindebaus stiegen auf die Barrikaden. „Wir waren geschlossen gegen die Pläne“, erklärt Siutz.
Platzproblem
Rückblick: Seit die ehemalige Hauptschule zu einer Neuen Mittelschule umfunktioniert wurde, fehlt es an allen Ecken und Enden an Platz. Ein Ausbau des Daches oder ein Zubau aber waren aus verschiedenen Gründen nicht möglich. Einziger Ausweg: Container als temporäre Lösung für das Platzproblem. Am Leipziger Platz neben der U-Bahnstation Jägerstraße aber konnten sie nicht errichtet werden, da sich darunter der Kanal und tragende Elemente der U-Bahn befinden. Also sollten die Container in den Innenhof, den die Schule mit dem Pokornyhof teilt. Dessen Mieter waren alles andere als erfreut: Lärmbelästigung durch die Kinder und die Klimaanlage und eine Verkleinerung des ohnehin schon kleinen Innenhofs, so lauteten ihre Befürchtungen.
Alternative gefunden
In der Folge protestierten sie und ihre Mitstreiter lautstark gegen die Pläne – sogar ein Sitzstreik wurde angedroht. Der Protest hatte schlussendlich Erfolg: Die vier Mobilschulklassen werden nun auf einem Teil des zur Schule gehörenden Ballspielplatzes am Leipziger Platz errichtet. Im Mai oder Juni soll mit der Aufstellung begonnen werden, sagt Bezirksvorsteher Hannes Derfler, im neuen Schuljahr sollen sie bereits zur Verfügung stehen. Wieso kam es zum Umdenken? „Eine Mieterin hätte tatsächlich massive Einschränkungen gehabt. Deshalb haben wir eine Alternative gesucht, die wir auch gefunden haben.“
Eine Alternative, die auch mehr kostet, wie Derfler eingesteht. Kritik daran kommt von den Brigittenauer Grünen: „Das bedeutet eine Kostenexplosion (neu zu verlegen: Strom, Wasser, Kanal) und den Sportplatzverlust für die Schüler. Das alles um nicht ein Stück Weg im angrenzenden Pokornyhof zu opfern“, schreibt die Grünen-Klubobfrau Petra Saßmann über die Standortentscheidung. Die Mieter im Pokornyhof sehen die Sache freilich anders. „Wir sind überglücklich“, sagt Siutz.
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