Sondermüll bleibt draußen!
Müllldeponie geplant: 200.000 Tonnen Müll sollen jährlich am "Kalten Berg" gelagert werden.
ENZERSDORF (sawa). "Es wird keine Neuauflage der Sondermülldeponie, sondern eine normale Deponie", spielt Roman Rusy von der Enzersdorfer Abfallverwertungsgesellschaft (EAVG) auf die Ende der 80er-Jahre geplante Sondermülldeponie an. Aus rechtlichen und wirtschaftlichen Gründen und aufgrund des massigen Bürgerprotests scheiterte das Projekt jedoch.
Nun soll am selben Standort, am "Kalten Berg", eine Deponie für Bodenaushub, Baurestmasse und Reststoffe errichtet werden. Gefährliche Abfälle sind keine dabei: "Nichts was im Dunkeln leuchtet wird hier zu finden sein", scherzt Rusy.
Auf einer ehemaligen Sand- und Schottergrube, drei Kilometer von Enzersdorf und zwei Kilometer von Karlsdorf entfernt, sollen jährlich bis zu 200.000 Tonnen Müll gelagert werden. Sichtverbindung zum Ort wird es keine geben: "Aufgrund der Lage gibt es keinerlei Beeinträchtigung der Wohnbevölkerung - auch keine Geruchs- oder Lärmbelästigung", versucht Rusy zu beruhigen. In den nächsten Wochen wird die Gemeinde offiziell über das Vorhaben informiert. Danach wird die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) eingereicht, bevor mit dem Land verhandelt werden kann. "Sollte alles nach Plan laufen, können wir schon im nächsten Jahr zu bauen beginnen. Mitte/Ende 2015 ist ein Betriebsbeginn absehbar", informiert Peter Chlan von der EAVG. Rund elf Millionen Euro wird die Errichtung in Anspruch nehmen.
Bis zu 30 Lkw werden täglich den Abfall zur Deponie transportieren. Wie diese zum Areal kommen, wollen Rusy und Chlan noch nicht verraten. Was verraten werden kann: Mit der Verwirklichung der Mülldeponie in Enzersdorf sollen 2013 die Deponie in Stixneusiedl und 2015 jene in Haslau geschlossen werden.
Für Juni ist eine Informationsveranstaltung zu dem Thema geplant.
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