Landwirte setzen auf Weiterbildung
82 Meisterabschlüsse in der vergangenen Bildungssaison

- Zwei neue Meister aus dem Bezirk Bruck an der Leitha konnten sich über die Verleihung ihrer Meisterbriefe freuen. Im Bild (v.l.): ARGE Meister Obmann Andreas Ehrenbrandtner, Landwirtschaftskammer NÖ-Präsident Johannes Schmuckenschlager, Thomas Trapl aus Sarasdorf, Christian Böheim aus Enzersdorf an der Fischa, LH-Stv. Stephan Pernkopf, LAK Präsident Andreas Freistetter, Land- und forstwirtschaftliche Lehrlings- und Fachausbildungsstelle NÖ (LFA) Alfred Wimmer
- Foto: LK NÖ/Marschik
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BEZIRK BRUCK/L. Bei einem Festakt in der Landwirtschaftskammer NÖ überreichten LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf und Landwirtschaftskammer NÖ-Präsident Johannes Schmuckenschlager 82 erfolgreichen Absolventen ihre Meisterbriefe. Die besten Meister Niederösterreichs kommen dieses Jahr aus den Bezirken Lilienfeld und Tulln. Zwei neue Meister aus dem Bezirk Bruck an der Leitha konnten sich über die Verleihung ihrer Meisterbriefe freuen.
Top-Qualifikation
Die Meisterausbildung gilt als Top-Qualifikation für praktizierende Land- und Forstwirte. Insgesamt waren bei der Meisterbriefverleihung 82 Absolventinnen und Absolventen mit dabei. 66 Meisterbriefe wurden im Bereich Landwirtschaft überreicht, 15 in Weinbau und Kellerwirtschaft und einer in Gartenbau.
Dynamischer Bereich
Johannes Schmuckenschlager, Präsident der Landwirtschaftskammer NÖ, betonte die Bedeutung der Meisterausbildung für die praktizierenden Landwirte: „Die Landwirtschaft ist ein unglaublich dynamischer Bereich, der laufend Veränderungen mit sich bringt. Umso wichtiger ist es, diesem Umstand mit guter Aus- und laufender Weiterbildung zu begegnen. Denn Bildung ist einer der Eckpfeiler für persönlichen wie auch betrieblichen Erfolg. Die Meisterausbildung als höchster Berufsabschluss hat für unsere Bäuerinnen und Bauern höchste Wertigkeit – die Ausbildung an sich, aber auch als Branchennetzwerk über die Gemeinschaft der ARGE Meister.“ Schmuckenschlager wies auch auf die gesellschaftlichen Herausforderungen,
Anspruchsvoll und umfangreich
LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf zeigt sich beeindruckt: „Die Meisterausbildung ist anspruchsvoll und umfangreich, aber auch eine Investition für die Zukunft der Betriebe und gesamten Land- und Forstwirtschaft. Alle Absolventen haben viel Zeit und Anstrengung investiert und konnten nun die Früchte ihrer harten Arbeit ernten.“
Weiterbildung wird immer wichtiger
Präsident der Landarbeiterkammer NÖ-Präsident und Vorsitzender der Bundes-Lehrlingsstelle Andreas Freistetter freute sich über 12 neue unselbstständig beschäftige Meister und wies auf die Möglichkeit der Lehrlingsausbildung in der Land- und Forstwirtschaft hin: „Die Bedeutung von qualifizierten Mitarbeitern und die ständige Weiterbildung wird immer wichtiger. Die Rahmenbedingungen ändern sich und bedingen ein immer schnelleres Lernen und eine bessere Ausbildung. Die Wertschätzung für die Lehrlings-, Facharbeiter- und Meisterausbildung kann nicht groß genug sein.“
Andreas Ehrenbrandtner, Obmann der ARGE Meister, freute sich über 300 Teilnehmer bei der Jahreshauptversammlung mit Meisterbriefverleihung und sagte: „Wir sind eine Gemeinschaft, die spartenübergreifend organisiert ist. Wir tragen die Thermen nach oben. Wir konnten uns bei der Diskussion über die GAP 2020 einbringen und besonders auf den Meisterbonus und Top up hinweisen. Ein weiterer Schwerpunkt wurde bei der Vermittlung von Lehr- und Praxisbetrieben gesetzt.“ Er lud alle zur Mitarbeit in der Meistergemeinschaft ein und wünschte besonders den neuen Meisterinnen und Meistern viel Erfolg.
Strategien für die Zukunft
Für die NÖ Land- und forstwirtschaftlichen Lehrlings- und Fachausbildungsstelle erklärte Alfred Wimmer im Rahmen der Festveranstaltung: „In der Meisterausbildung geht es um den Besuch von Meisterkursmodulen, um die Ablegung von Zwischenprüfungen und um die Meisterhausarbeit. Es werden Visionen und Strategien für die Zukunft des landwirtschaftlichen Betriebes entwickelt. Dabei werden folgende Aspekte berücksichtigt: Umfeldanalyse, Investitionsplanung und Finanzplanung, Arbeitszeitbedarf, Deckungsbeitrag, Fixkosten, Cash-Flow, Break Even, Kapitaldienstgrenze, Marketingkonzept, Wirtschaftlichkeitsrechnung, Risikoanalyse, Worst Case, Best Case, Rentabilität, Stabilität, Liquidität und strategische Ausrichtung.“
Meister des Jahres: Die Besten der Besten
Auch dieses Jahr konnten sich die besten Meister Niederösterreichs über eine besondere Auszeichnung freuen. Meister des Jahres wurden Bernhard Bugl aus Kleinzell im Bereich Landwirtschaft und Rupert Reinberger aus Fels am Wagram im Bereich Weinbau und Kellerwirtschaft.
Über die Meisterausbildung
Die Meisterausbildung in den landwirtschaftlichen Berufen wird von der land- und forstwirtschaftlichen Lehrlings- und Fachausbildungsstelle organisiert und dezentral an einigen Landwirtschaftlichen Fachschulen und der Bildungswerkstatt Mold angeboten. Im Zentrum der dreijährigen Meisterausbildung steht neben der fachlichen, persönlichen und unternehmerischen Ausbildung die Erstellung eines persönlichen Betriebsentwicklungskonzeptes. In dieser „Meisterarbeit“ geht es darum, Bestehendes zu überdenken, Talente zu erkennen, Fähigkeiten zu entwickeln und innovative Veränderungsschritte in den Betrieben einzuleiten.
ARGE der MeisterInnen in Land- und Forstwirtschaft
Die ARGE der Meister bietet den über 5.400 Mitgliedern Weiterbildungsmöglichkeiten und Erfahrungsaustausch. Ziel ist auch das allgemeine Verständnis für die Herausforderungen der Land- und Forstwirtschaft zu fördern. So werden regelmäßig Fachtagungen und Fachexkursionen angeboten. Die ARGE organsiert auch eine jährliche Benefizveranstaltung. Bislang konnten bereits über 36.000 EUR an in Not geratene bäuerliche Familien gespendet werden.
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