Starker Rückgang der Beschäftigung
Mit wenig erfreulichen Nachrichten startete der Bezirks- Arbeitsmarkt ins neue Jahr.
BRUCK/REGION (mat). 1751 Personen, um 256 mehr als im Vorjahr, waren im Jänner arbeitslos gemeldet. Die Saisonarbeitslosigkeit hat mit Ende Jänner einen Höhepunkt erreicht. Gleichzeitig bricht der Stellenmarkt deutlich ein. 90 offene Stellen sind beim AMS gemeldet, um 163 weniger als im Jänner 2011. „Wir befinden uns derzeit in einer schwachen Beschäftigungslage, sind ein attraktiver Arbeitsmarkt für unsere östlichen Nachbarn, und es fehlen uns heuer die zusätzlichen Stellen der vorjährigen Landesausstellung“, fasst Herbert Leidenfrost, Leiter des AMS Bruck, zusammen.
Plus 17 % mehr Arbeitslose
Unsichere Märkte, Finanzkrisen, Sparmaßnahmen beeinflussen die Beschäftigungsentwicklungen. Verstärkt spürbar ist diese Situation auch im saisonalen Baubereich. 600 Personen mit Einstellzusagen, um 63 mehr als im Vorjahreswinter, haben sich bereits arbeitslos gemeldet. Auch die Zugangszahlen zeichnen ein deutliches Bild. 498 BruckerInnen meldeten sich im Jänner arbeitslos, gleich um 100 mehr als vor einem Jahr. Betroffen sind verstärkt Ältere und Ausländer. Gleichzeitig steigt der Anteil der wenig qualifizierten Arbeitslosen. Viele Betriebe reduzieren ihre Personalkosten. Versuchen in schlechten Zeiten gut qualifizierte, flexibel einsetzbare MitarbeiterInnen im Unternehmen zu halten und Anlerntätigkeiten auszulagern oder gleich ersatzlos zu streichen. Der Hilfsarbeiter stirbt sozusagen aus. In Summe macht das eine deutliche Arbeitslosensteigerung von +17 % gegenüber dem Vorjahr aus. „Mit unserem Förderbudget von knapp über 600.000 € werden wir heuer etwa 1100 arbeitslosen Personen entweder Kurse finanzieren oder die Wiederbeschäftigung erleichtern“, erklärt Leidenfrost. Besondere Unterstützung erfahren dabei Jugendliche, Ältere, Langzeitarbeitslose und Wiedereinsteiger-Innen.
Aktive AMS-Stellenwerbung
Gleich um 149 Jobs wurden im Jänner weniger gemeldet. Nicht unerwähnt soll aber bleiben, dass im letzten Jänner bereit die ersten 50 Jobs für die Landesausstellung vermittelt wurden. Auch Arbeitsuchende aus der Slowakei und Ungarn suchen Arbeit und finden verstärkt Beschäftigung bei Brucker Unternehmen.
Dem AMS fehlen dadurch Hilfsarbeiterjobs in der Landwirtschaft, Berufe im Handwerk, Lager- und Transportbereich sowie im Gastgewerbe und in der Reinigungsbranche. „Täglich kontaktieren wir unsere Unternehmen und werben um offene Stellenangebote, bieten Vorauswahlverfahren an, um sie passenden Arbeitsuchenden zu vermitteln“, erklärt Leidenfrost. „Die Akquise ist zeitintensiver, zahlt sich aber aus. Rund 15% unsere aktuellen Stellenangebote wurden so zusätzlich geworben“.
„Initiative 50” als Chance für ältere Arbeitslose
Das Arbeitsmarktservice NÖ hat sich für das heurige Jahr das Ziel gesetzt, 12.600 arbeitslose Personen der Generation 45+, Frauen ab 45 und Männer ab 50, innerhalb eines halben Jahres wieder in Beschäftigung zu bringen. Ende Jänner waren in Niederösterreich 57.580 Personen arbeitslos gemeldet, um 7,6 Prozent mehr als im Jänner des Vorjahres. 13.951 sind heuer 50 Jahre alt oder älter.
Im letzten Jahr ist 11.641 arbeitslosen Arbeitsuchenden aus dieser Altersgruppe der berufliche Wiedereinstieg gelungen. „Ein Erfolg, der auch auf die Initiative 50, einem Beschäftigungsprojekt des Landes und des AMS NÖ, zurückzuführen ist”, wie AMS-Landesgeschäftsführer Karl Fakler dem NÖ Wirtschaftspressedienst mitteilt.
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