Kranke Hunde aus dem Osten
Das Tierheim Bruck/Leitha unterstützt den Vorstoß für ein Verbot des Welpenhandels.
BRUCK. "Als grenznahes Tierheim sind wir ebenso Leidtragende des illegalen Hundehandels", unterstützt Karl Delfs, Obmann des Tierschutzvereins Bruck, die Initiativen des Wiener Tierschutzvereins und des Landes Wien gegen illegalen Welpenhandel.
Schätzungen zufolge werden rund jährlich 200.000 Hundewelpen über Österreich quer durch Europa transportiert. Viele von ihnen werden viel zu jung von ihren Müttern genommen, sind ungeimpft und krank. "Strengere EU-weite Gesetze sind längst überfällig. Wir appellieren deshalb an die Vertreter der drei am meisten betroffenen Bundesländer Österreichs - Wien, Niederösterreich und Burgenland - sich bei der Bundesregierung und der EU für strengere gesetzliche Regelungen einzusetzen", so Delfs weiter. Das Problem beschränkt sich aber nicht nur auf Welpen. "Unter dem Deckmantel des Tierschutzes importieren auch immer wieder Geschäftemacher ungeimpfte, verhaltensgestörte und kranke Tiere aus ost- bzw. südeuropäischen Ländern", erläutert Delfs, "und wenn die Tierarztkosten dann das Familienbudget übersteigen oder die neuen Halter oder Pflegestellen mit den Hunden nicht zurechtkommen, landen diese häufig in einem österreichischen Tierheim."
Viele Fundtiere oder Abgabetiere, die ins Tierheim Bruck gebracht werden, sind entweder gar nicht gechippt oder haben zwar einen Chip, meist eines osteuropäischen Landes, sind aber nicht registriert. Dabei besagt die Gesetzeslage ganz eindeutig, dass jeder Hund vor der ersten Weitergabe in Österreich gechippt und registriert sein muss.
Delfs appelliert deshalb: "Wer sicher gehen will, dass er sich nicht unabsichtlich mitschuldig am Leid vieler Hunde macht, sollte entweder zu einem seriösen Züchter oder in ein österreichisches Tierheim gehen, wenn er einem Hund ein neues Zuhause schenken will."
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