Sorge um Umwelt
Beschädigtes Schiff steht seit Jahren in Döblinger Hafen
Die "MS Princess Sophie" liegt seit zwei Jahren vor dem Jachthafen in Döbling. Bezirksvorsteher Daniel Resch sorgt sich um die Umwelt, da das Schiff schon ziemlich mitgenommen scheint. Beim Umweltministerium ist man selbst "nicht mit der Lage zufrieden".
WIEN/DÖBLING. Die "MS Princess Sophie" war einst der Stolz einer schweizer Flusskreuzfahrt-Reederei. Doch als die Pandemie im Jahr 2020 nach Europa kam, ging der Reeder in Konkurs. Um das Schiff kümmert sich eine Masseverwaltung – und hat als Anlegeplatz vor zwei Jahren den Treppelweg in Döbling ausgewählt. Das Schiff hat auch einen eigenen Standort-Eintrag bei Google Maps.
Der Dauergast in Döbling, der flussabwärts in der Nähe des Jachthafens "Kuchelau" liegt, sorgt jetzt für Diskussionen. Anrainerinnen und Anrainer sorgen sich um die Auswirkungen der Umwelt und auch Bezirksvorsteher Daniel Resch (ÖVP) äußert jetzt diesbezüglich Bedenken. Denn das Schiff macht einen sehr mitgenommen Eindruck, hat bereits Schlagseite und wird mit einem Dieselaggregat über einen längeren Zeitraum mit Strom versorgt.
Ministerin soll sich selbst ein Bild machen
Resch persönlich bezog schon in einigen Medien Stellung zum Schiff, welches am Ufer des Kahlenbergerdorfs vor sich hin tümpelt. In einer Stellungnahme teilt der Bezirkschef der BezirksZeitung mit: "Es muss endlich etwas gegen diese unnötige Umweltverschmutzung unternommen werden. Gerne lade ich Frau Umweltministerin Leonore Gewesler zu einem Lokalaugenschein ein. Dann wird sie handeln müssen."
Es gibt derzeit auch Ängste der Anrainerinnen und Anrainer, dass Betriebsmittel wie etwa Treibstoff oder Schmierstoffe derzeit auslaufen könnten. Die BezirskZeitung hat im Büro der zuständigen Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) nachgefragt, wie man mit dem Schiff nun umgehen möchte.
Zustand ist unerfreulich
Von Seiten des Ministeriums ist man selbst mit der Sachlage unzufrieden. „Die MS Princess Sophie liegt (leider) legal an einer öffentlichen Lände an der Donau in Wien. Dieser Zustand ist auch aus Sicht des Ministeriums unerfreulich und wir sind bemüht die Situation rasch zu lösen", so das Büro von Gewessler.
Man betont aber, dass es derzeit zu keiner Verunreinigung der Donau durch das Schiff komme: "Seitens der Schifffahrtaufsicht wird das Schiff wöchentlich kontrolliert, um sicherzustellen, dass vom Schiff keine Gefahr ausgeht. Das Ministerium ist im intensiven Kontakt mit dem Masseverwalter und drängt auf eine rasche Verwertung des Schiffs. Diese Bemühungen wirken auch – unseren Informationen zufolge finden bereits Besichtigungen von Interessentinnen und Interessenten statt. Wir sind zuversichtlich, dass das Schiff zeitnahe entfernt wird."
Die Kontrollen werden bis zum Verkauf des Schiffes fortgesetzt und dafür Sorge getragen, "dass die Sicherheitsstandards konsequent eingehalten werden. Klar ist – wir wollen solche Situationen zukünftig grundsätzlich verhindern. Deshalb plant das Ministerium in die Wasserstraßenverkehrsordnung eine Regelung aufzunehmen, mit der die dauerhafte Nutzung öffentlicher Länden untersagt werden kann.“
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