Wiener Linien-Rechnung
Kosten setzen Neustifter Kirtag unter hohen Druck

Von 17. bis 20. August findet der alljährliche Neustifter Kirtag in Döbling statt. Heuer sei die Organisation aufgrund gestiegener Kosten besonders herausfordernd. Vor allem eine Rechnung bereitet Kopfzerbrechen. | Foto: Barbara Schuster/RMW
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  • Von 17. bis 20. August findet der alljährliche Neustifter Kirtag in Döbling statt. Heuer sei die Organisation aufgrund gestiegener Kosten besonders herausfordernd. Vor allem eine Rechnung bereitet Kopfzerbrechen.
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Der Neustifter Kirtag steht vor der Haustür. Von 17. bis 20. August zieht es wieder zahlreiche Gäste nach Döbling. Mit bis zu 100.000 rechnet man beim Veranstalter. Dieser beklagt gegenüber der BezirksZeitung die hohen Kosten für das Event ohne Eintritt. Vor allem die Rechnung der Wiener Linien stößt sauer auf.

WIEN/DÖBLING. Seit vorigem Jahr zieht die Hauerkrone - immerhin UNESCO-Weltkulturerbe - wieder durch das ansonsten recht beschauliche Neustift. Der Weinbauverein Neustift am Walde freut sich seitdem wieder, gut 100.000 Gäste beim Kirtag begrüßen zu dürfen. Davor war die pandemiebedingte Pause.

Man wollte quasi nahtlos an Vor-Corona-Zeiten anschließen. Doch ganz so einfach geht das offensichtlich spätestens heuer nicht. Die finanzielle Lage wäre "prekär", um es mit den Worten von Mitorganisator und Heurigenwirt Michael Eischner zu bezeichnen. Die Teuerung mache auch vor dem viertägigen Fest der Winzer halt.

Es gibt verschiedene Posten, welche zusetzen würden. Aber vor allem eine Rechnung liegt in der Buchhaltung schwer auf: Die der Wiener Linien. Zahlte man an das Öffi-Unternehmen vor Corona noch 6.000 Euro für die Abwicklung des vermehrten Verkehrsaufkommens durch den Kirtag, ist sie heuer auf satte 22.000 Euro angewachsen. Um diese zu finanzieren, musste man sogar auf die Mitgliedsbeiträge des Weinbauvereins zugreifen. "Ich habe mehrfach den Kontakt zu den Wiener Linien gesucht, um eine gemeinsame Lösung zu finden. Es ist aber scheinbar keiner bereit mit mir zu sprechen", erklärt Eischner im BezirksZeitung-Gespräch.

"Wollten schon Eintritt verlangen"

Eischner erklärt, dass die Wiener Linien den hohen Betrag damit argumentieren würden, dass es aufgrund des Kirtags an den Tagen zu einem Andrang auf die Öffis in dem Gebiet kommen würde. Außerdem hätte man nicht die Kapazitäten, um die Fahrgäste zu kontrollieren - wobei die meisten davon ohnehin mit dem günstigen Jahresticket um einen Euro pro Tag hin und retour kommen würden.

Tausende Besucher zieht es an den vier Kirtag-Tagen nach Neustift. Heuer rechnete der Veranstalter mit gut 100.000 Festgästen. | Foto: Barbara Schuster/RMW
  • Tausende Besucher zieht es an den vier Kirtag-Tagen nach Neustift. Heuer rechnete der Veranstalter mit gut 100.000 Festgästen.
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Warum man das Gespräch für eine Lösung mit ihm nicht sucht, sei unverständlich für Eischner. Gerade auch deshalb, weil man mit einem Sponsor aus der Bierbranche eigentlich sogar ein Branding für Öffigarnituren rund um den Kirtag geplant hätte - was natürlich auch den Wiener Linien ebenso Werbeeinnahmen bringen würde.

Außerdem hätte man verschiedene Ansätze gesucht, den Rechnungsbetrag zu minimieren. Ein Argument wäre der Einsatz zusätzlicher privater Busunternehmen für die Gäste. Einnahmenseitig hat man sich beim Weinbauverband zum Jahresbeginn aufgrund der erwarteten Kosten gar überlegt, heuer erstmals Eintritt zu verlangen. Doch das hat man wieder verworfen, so Eischner: "Wir wollen Gäste von dem Event nicht fernhalten. Außerdem müssten wir dazu das relativ große Gebiet einzäunen. Unmöglich, denn hier wohnen Menschen und man kann nicht garantieren, dass man die Bauzäune dafür anderweitig umgeht."

Rüge vom Stadtrechnungshof

Die BezirksZeitung hat bei den Wiener Linien nachgefragt, warum es zu dieser hohen Rechnung überhaupt kommt. Das Öffi-Unternehmen erklärt es so: "In einem Stadtrechnungshofbericht wurden die Wiener Linien darauf hingewiesen, bei Veranstaltungen keine Pauschalkosten zu verrechnen, sondern die tatsächlichen Kosten weiterzugeben. Dieser Aufforderung kommen wir seit September 2019 nach."

Das Öffi-Unternehmen verlangt 22.000 Euro für die Abwicklung des Fahrgasttransport zum und vom Kirtag. | Foto: Manfred Helmer/Wiener Linien
  • Das Öffi-Unternehmen verlangt 22.000 Euro für die Abwicklung des Fahrgasttransport zum und vom Kirtag.
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Im Jahr 2019 profitierte der Weinbauverein gerade noch von der alten Regelung, heißt es: "Für den Neustifter Kirtag im August 2019 wurde noch ein Pauschalbetrag berechnet. Die Rechnung für die tatsächlichen Personalkosten für den Neustifter Kirtag 2022 wurde vom Veranstalter beglichen."

Man prüfe genau, welche Aufwände durch Großevents für den städtischen Verkehrsbetrieb entstehen: "Die Wiener Linien schauen bei jeder Veranstaltung, ob es zu Mehrausgaben kommt. Beim Neustifter Kirtag trifft das vor allem in Form von zusätzlichen Personalkosten zur Abwicklung der Veranstaltung zu. So werden unter anderem aus Sicherheitsgründen mehr Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingesetzt oder für eine umfassende Fahrgastinformation bei Linienänderungen mehr Personal benötigt", so eine Sprecherin. Zum Thema fehlender Kontakt mit den Winzern und Zusage von Werbung äußerte sich das Öffi-Unternehmen nicht.

Heuer findet der Neustifter Kirtag übrigens erstmals von Donnerstag bis Sonntag, vom 17. bis 20. August.

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