Bildung in Döbling
Unterricht - alles rollert in der VS Oskar Spiel-Gasse
Bei einem Pilotprojekt lernen die Kinder einmal die Woche im Roller-Unterricht das richtige Verhalten im Verkehr. Das Training hat positive Effekte auch auf andere Unterrichtsgebiete und ist eine wichtige Ergänzung, um fit für den Straßenverkehr zu werden.
WIEN/DÖBLING. Großes Gelächter im Hof der Volksschule Oskar-Spiel-Gasse. Flink sausen Taferlklassler auf zwei Rädern durch die Gegend. Umfahren Hütchen im Parcour oder balancieren auf Rollern kleine Erhebungen entlang. Was aussieht wie Spiel und Spaß, ist die Vorbereitung auf den Ernst des Lebens. Denn hier wird gerollert mit Sinn.
Die VS Oskar-Spiel-Gasse gehört zu einer von insgesamt drei Pilotschulen aus Wien und Umgebung, in denen der ÖAMTC Roller für die Kleinen zur Verfügung gestellt hat. Einmal die Woche wird eine Turnstunde dazu genutzt, um die 1. und 2. Klassen mit den Geräten Übungen ausführen zu lassen. Mit dabei sind die Lehrkräfte, die vom ÖAMTC ein Roller-Coaching bekommen haben.
Spielend zum Verkehrsprofi
Und was ist das Ziel dieser Aktion? "Es geht einfach darum, die Wahrnehmung und das Gefühl für die richtige Bewegung der Schüler zu stärken", erklärt Lehrerin Martina Oswald. Seit dem Coaching durch den ÖAMTC betreut sie ihre Schützlinge auf den bunten Gefährten.
Das Alter ist in vielerlei Hinsicht perfekt für so ein Training weiß Oswald: "Die Kinder sollten schon in frühen Jahren ein Gefühl für Zweiräder bekommen. Leider fahren immer weniger Familien mit ihrem Nachwuchs mit dem Rad. Es herrscht also Nachholbedarf." Nicht verwunderlich daher, dass das Training auch eine Basis für den Radl-Führerschein sein soll. Denn die Kinder dürfen diesen ab der 4. Schulstufe machen.
Sinnvoll ist auch, dass die Lehrer hier selbst das Coaching übernehmen. So werden nicht nur das richtige Verhalten im Verkehr und ein Gefühl für das Bewegen unterrichtet. Es gibt zahlreiche positive Begleiterscheinungen in den Stunden, erklärt Oswald: "Man kann zum Beispiel englische Begriffe einbauen, wie 'Go to the red line'. Oder die Kinder müssen Rechnungen lösen und dann zu der Lösung fahren, die wir am Asphalt aufgemalt haben." Ein fächerübergreifender Unterricht am Roller also.
Unterstützer gesucht
Und was sagen die Kinder dazu? "Die sind begeistert. Raus wollen sie immer gern. Spielerisch lernen sie etwas, ohne dass sie es eigentlich mitbekommen“, scherzt eine zufriedene Oswald. Der ÖAMTC finanziert das Pilotprojekt bis zum Ende dieses Schuljahrs. Wenn es nach Oswald geht, soll aber nach dem Sommer weitergerollert werden.
Dafür sucht man nach Unterstützern, welche die Kosten für die Roller tragen. Nur so könne das Programm weitergeführt werden. Einen hat man schon: Der Nussdorfer Pfarrer Roman Krekora erklärte sich bereit, den sinnvollen Unterricht zu unterstützen. Vielleicht tun es ihm andere gleich? Unterstützer sind gebeten, sich bei der Direktion unter 01/4000 56 30 10 zu melden.
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