Radweg Krottenbachstraße
Radeln in Döbling äußert sich zum Umfrageergebnis
Auch die Bürgerinitiative Radeln in Döbling meldet sich nun zum "Nein" auf der Krottenbachstraße zu Wort. Das Umfrageergebnis für einen baulich getrennten Zwei-Richtungs-Radweg dort sieht man skeptisch.
WIEN/DÖBLING. Nach der Kritik von SPÖ, Grüne und Neos äußert sich auch Radeln in Döbling (RiD) zum Ergebnis. Am Freitag, 1. April, wurden die Rückkuverts ausgezählt. 7.517 Haushalte hatten die Möglichkeit auf die Frage zu antworten: Wollen Sie einen baulich getrennten Zwei-Richtungs-Radweg auf der Krottenbachstraße?
Immerhin hatten 36 Prozent der möglichen Teilnehmenden dies auch getan. Das Ergebnis: 72 Prozent stimmten mit einem Nein ab. Für die Bezirksvorstehung rund um Bezirkschef Daniel Resch (ÖVP) ein Volksentscheid, der kaum deutlicher ausfallen hätte können. Anders sieht man es bei RiD, welche sich seit Jahren für sichere Radinfrastruktur im Bezirk einsetzen.
"Ergebnis der Umfrage beeindruckend"
Im Namen der Gruppe äußert sich Peter Kühnberger am Montag gegenüber der BezirksZeitung. „Nach einer 18-monatigen Medien-Kampagne von Bezirksvorsteher Resch gegen den Radweg und keiner einzigen Veranstaltung von Bezirk oder Stadt bzw. Transparenz zu den Plänen, finden wir das Ergebnis der Umfrage beeindruckend."
Er interpretiert das Ergebnis jedoch etwas anders: "Denn 4.823 Döblingerinnen und Döblinger haben sich dieser (h)ausgemachten Umfrage enthalten, etwa 2.700 sprechen sich gegen und rund 750 für einen sicheren Radweg vor ihrer Haustüre aus."
Kritik gibt es von Kühnberger auch an der Art und Weise, wie die Umfragen gestaltet waren: "Bezirksvorsteher Resch führte als einziges Rad-Argument im Begleitbrief der Umfrage 3 Prozent Radfahrende in Döbling an. Mit 28 Prozent haben sich jetzt fast zehn Mal so viele für den Radweg ausgesprochen." Und Kühnberger ergänzt: "Noch nicht mal dazu genommen all die Menschen in Oberdöbling, Unter- & Obersievering, Neustift, Grinzing und den anderen Gebieten, die von der Umfrage absichtlich ausgeschlossen waren und von den Radweganschlüssen profitieren würden."
Lösungen für alle gefordert
Kühnberger schließt sich den drei Parteien SPÖ, Grüne und Neos an, welche die Umfrage indirekt als "polemische PR" bezeichneten: "Es wird Zeit, dass an sicheren Verkehrslösungen für alle Menschen in der Krottenbachstraße gearbeitet wird und nicht mit billigem Populismus."
Deshalb benötigt es jetzt eine Lösung für alle: "Das Blockieren von Millioneninvestitionen der Stadt Wien ist keine Lösung. Denn die Verbesserungen in der Krottenbachstraße kommen Fußgängerinnen und -gängern, Radlern, einer 35A-Beschleunigung und mit der Entflechtung von Rad-, Fuß- und Motorverkehr allen Menschen zugute.“
Kritik "völlig unbegründet"
In der Zwischenzeit hat sich auch Bezirksvize Robert Wutzl (ÖVP) bei der BezirksZeitung gemeldet. Er sieht die Kritik gegenüber der Befragungsart (Bewohnende im Einzugsgebiet der Krottenbachstraße) nicht gerechtfertigt: "Völlig unbegründet und an den Haaren herbeigezogen". Bei der Auswahl der Methode habe man sich an gängige Befragungsmodelle der Stadt Wien orientiert (ein Umfragebogen pro Haushalt) und bei der Auflage an Umfragebögen an einer Machbarkeitsstudie, ebenfalls von der Stadt.
Demnach hat man alle Haushalte befragt, welche im Einzugsgebiet des möglichen Radwegs liegen. "Wir können nicht alle befragen, die zumindest einmal dort den Radweg benutzen könnten", so Wutzl. Sonst hätte man wohl in ganz Wien alle Radelnden befragen müssen, erklärt der Bezirksvize weiter. Betroffen davon seien eben vor allem jene Menschen entlang der Krottenbachstraße.
Alle Hintergründe zur Radweg-Umfrage:
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