Grüne Döbling besorgt
Nebenerscheinungen von Baustellen schaden Bäumen
Die Grünen Döbling fordern mehr Umsicht bei der Planung von Baustellen. Denn Klos und Co. schaden der Flora. So kommt es etwa zur Kontamination durch Chemikalien und Schäden durch den Druck auf das Wurzelwerk. Dabei gäbe es laut zuständigen Stellen genaue Vorschriften, wie Baustelleneinrichtungen auszusehen haben.
WIEN/DÖBLING. Im 19. Bezirk wird ordentlich gewerkelt. Nicht nur auf privatem Gelände wird gerade um- und neugestaltet, sondern auch auf öffentlichen Großbaustellen wird gebaut, was das Zeug hält. Ein Beispiel dafür ist die Krottenbachstraße, welche etwa die Grünen Döbling auf den Plan rief.
Wer jetzt denkt, dass die Partei generell etwas gegen die Baustellen hat, der irrt. Vielmehr geht es um die Nebenerscheinungen. Denn wie ein Sprichwort schon sagt: Wo gehobelt wird, fallen Späne. Wo jemand hart arbeitet, muss auch die Notdurft verrichtet werden. So fix wie die Planierraupe gehört auch das Dixi-Klo zum Straßenbau. Und wie es auf Baustellen im urbanen Raum halt ist, gibt es für dieses nur begrenzt Platz.
Immer wieder wurde in letzter Zeit beobachtet, wie die mobilen Klohäuschen auf den Baumflächen geparkt wurden. "Das schadet den Bäumen, denn gerade beim An- und Abtransport können schnell Chemikalien bei den Anlagen auslaufen", erklärt Katharina Kunz, Umweltbezirksrätin der Grünen.
Meldung macht sauber
Laut Kunz werden die Bäume so kontaminiert und nachhaltig beschädigt. Sie sieht keine böse Absicht bei den Verantwortlichen, vielmehr fehle es an Verständnis für die Situation. Eine Sicherung der betroffenen Flächen, etwa indem man diese von Anfang an mit Bauzäunen absperrt, würde das Problem lösen. Damit wären die Bäume gleich mehrfach entlastet: "Dann würden auch keine Lkws mehr auf die Baumscheiben geraten und die Wurzeln niederdrücken", so Kunz.
Und was schreiben die Behörden vor? Die MA 46 - Verkehrsorganisation stellt die Bewilligungen für Straßenbaustellen aus. Dort heißt es, dass "in jedem Bescheid darauf hingewiesen wird, dass vor Arbeits-/Baubeginn das Einvernehmen mit den Wiener Stadtgärten bezüglich möglicher notwendiger Baumschutzmaßnahmen hergestellt werden muss."
Die Stadtgärten wiederum stellen online auf wien.gv.at klar, wie mit der Flora umzugehen ist. So gilt etwa: "Unsachgemäße Lagerungen, zum Beispiel von Baumaterial, Containern, Baumaschinen ec. im Wurzelbereich sind verboten, da dadurch der Boden verdichtet wird." Hinweise auf Verstöße können über die App "Sag's Wien" gemeldet werden. Immerhin: Die bis dato gemeldeten Probleme wurden rasch von den Baufirmen behoben, teilen die Grünen mit.
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