Hutweidengasse Döbling
SPÖ, Grüne und Neos wollen Fahrradstraße umsetzen
Nachdem das Vorhaben von Bezirksvorsteher Daniel Resch (ÖVP) und Planungsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) bekannt wurde – der Krottenbachstraßenradweg geht einmal nur bis zu Flotowgasse und soll dann als Radeln gegen die Einbahn in der Hutweidengasse fortgeführt werden – schmieden die Bezirksfraktionen SPÖ, Grüne und Neos eigene Pläne. Sie wollen jetzt eine eigene Fahrradstraße auf den Weg bringen. Dadurch würden jedoch erneut viele Parkplätze vor dem Ende stehen.
WIEN/DÖBLING. Es hat wohl einigen nicht so gut geschmeckt, was Bezirkschef Daniel Resch (ÖVP) zusammen mit Planungsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) da ausgetüftelt haben. Gemeinsam haben sich die Politiker darauf geeinigt, dass der Radwegbau Krottenbachstraße ab der Flotowgasse einmal vom Tisch ist. Als Alternative soll in der benachbarten Hutweidengasse – also eben von der Flotowgasse bis zur Börnergasse – Radfahren gegen die Einbahn kommen.
Sowohl Grüne als auch Neos und die Bezirks-SPÖ Döbling halten von diesem Plan nur recht wenig. Wie Insiderquellen der BezirksZeitung jetzt mitgeteilt haben, wird man bereits in der kommenden Bezirksvertretungssitzung am 15. Dezember, gemeinsam einen Antrag für eine Fahrradstraße in der Hutweidengasse stellen. Der Antrag ist schon fertig formuliert. SPÖ, Grüne und Neos haben zu dritt eine Mehrheit im Bezirksparlament. Evelyn Shi (Neos) bestätigt dies über ihren Twitter-Account.
Noch mehr Parkplätze vor dem Aus?
Konkret sieht der Plan der drei Parteien wie folgt aus: In der Hutweidengasse soll eine sichere Verkehrsverbindung für die Radelnden kommen. Denn Radfahren gegen die Einbahn sei nicht sicher dort, was unter anderem an den Schrägparkplätzen liegt. Durch diese Parkvariante wäre die Gefahr groß, dass Radfahrende übersehen werden. Auch die Zufahrten von der Krottenbachstraße sollen zu so einer Fahrradstraße umgestaltet werden.
Der Haken bei der Sache: Genaue Zahlen konnte die Insiderquelle noch nicht nennen, aber es würde "weit mehr" Parkplätze verloren gehen, als beim ursprünglichen Plan Krottenbachstraßenradweg in diesem Abschnitt weggefallen wären. Denn aus den Schrägparkern würden entweder Längsparkplätze, oder sie würden eben gänzlich aufgelassen. Außerdem müsste der Bezirk laut Quelle diese Fahrradstraße zum Großteil aus eigenen Mitteln finanzieren – anders als bei dem baulich getrenntem Radweg auf der Krottenbachstraße.
Generell halte man nichts von der Verlagerung des Radelns in die Hutweidengasse, dies sei aber die einzig sinnvolle Alternative. Außerdem könne man so vielleicht noch bewirken, dass entweder Resch oder auch Sima ihre neuen Pläne überdenken. Dazu muss gesagt werden: Nur weil das Bezirksparlament etwas per Mehrheit beschließt, ist noch nichts in trockenen Tüchern. Denn die Anträge werden in weiterer Folge von Magistratsstellen auf Durchführung geprüft. Und damit würde die Entscheidung wieder auf dem Tisch der Planungsstadträtin landen, die ja für solche Änderungen die Kompetenz inne hat.
FPÖ mit Gegenvorstoß
Gänzlich anders sieht das die FPÖ Döbling. Sie reicht am Montag in der Präsidiale ebenso einen Antrag rund um das Thema Radweg ein. Demnach fordert man die Pläne sowohl für die Krottenbachstraße als auch für die Hutweidengasse gänzlich zu verwerfen und so den Status Quo beizubehalten. Zur Erinnerung: ÖVP und FPÖ sprachen sich gegen den Radweg Krottenbachstraße aus, SPÖ, Grüne und Neos im Gemeinderat als auch im Bezirksparlament dafür.
Außerdem rechnet die FPÖ gleich einmal vor. Deren geschäftsführender Bezirksparteiobmann Klemens Resch ist die Hutweidengasse sowie die Zufahrten abgegangen. 35 Parkplätze würden alleine in der Börnergasse, 55 in der Hutweidengasse und sieben in der Flotowgasse gestrichen werden, so die FPÖ. Gesamt ergäbe es also einen Verlust von 97 Parkplätzen in jenem Gebiet, in dem laut letzten Erhebungen der größte Parkplatzdruck Döblings herrscht.
Resch sieht in dem neuen Vorschlag zur Fahrradstraße vor allem einen Affront der SPÖ unter Bezirksvize Thomas Mader (SPÖ). „Das ist die größte Mader-Attacke auf Döblinger Autofahrer in der Bezirksgeschichte. Es bleibt zu hoffen, dass ihn SPÖ-Stadträtin Sima einmal mehr zurückpfeift und er die Absurdität seiner Forderung einsieht“, so Resch.
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