Radweg Krottenbachstraße jetzt !
Bleibende Eindrücke von Döblings großer Rad-Demo
Döbling, 19. Juni 2021. “Politik werd' endlich wach, Radweg jetzt am Krottenbach!“ mit diesem Aufruf startete die Rad-Demo. Trotz der Hitze ließen es sich die 250 Teilnehmer*innen nicht nehmen, für eine faire Verteilung der Verkehrsflächen und einen sicheren Radweg zur Arbeit, zur Schule und zum Einkaufen zu radeln.
Denn seit 30 Jahren ist zwar die Notwendigkeit einer zentralen sicheren Radverbindung für Döbling bekannt, aber geschehen ist nichts. „Diese auto-zentrierte Verkehrspolitik führt in die Sackgasse, sie schadet dem Klima und den Menschen“, so ein Teilnehmer.
Jung bis Alt, darunter viele Familien mit Kindern, brachten ihre Wünsche an die Politik zum Ausdruck: „Wir haben Kinder und fühlen uns mit dem Rad hier nicht sicher“ oder „Ich wohne an der Krottenbachstraße und möchte mit dem Rad zur Arbeit fahren, aber es ist zu gefährlich ohne Radweg.“ Unter den Radelnden auch Vertreter*innen von SPÖ, Grünen und NEOS, jenen Fraktionen, die im Bezirksparlament im Dezember 2020 Verkehrsstadträtin Ulli Sima aufgefordert hatten, einen Radweg zu errichten. Unterstützung auch vom Institut für Verkehrswesen der Universität für Bodenkultur.
Petition und Demo setzen klares Zeichen
Beim Zwischenstopp in Glanzing erinnerte Peter Kühnberger, Gründer von „Radeln in Döbling“ an die erfolgreichste Petition Döblings im Frühjahr mit 2250 Unterstützern: „28000 Menschen könnten bei ihren täglichen Wegen vom Radweg profitieren. Doch statt einer Suche für ein gleichberechtigtes Miteinander gab es eine Kampagne gegen den Verlust von Stellplätzen.“ Paul Frauendorfer aus Dornbach machte Mut: „Bleibt dran!“ Denn mit der Rad-Demo auf der Dornbacherstraße wurde das Echo größer, so gibt es dort nach 30 Jahren erste Schritte für sichereres Radfahren und eine bessere Gesprächsbasis mit der Bezirksvorstehung. Für die Radlobby Wien betonte Roland Romano, dass hier Markierungen nicht genügen: „Es braucht einen sicheren, baulich getrennten Radweg. Döbling muss raus aus der Schlusslichtposition.“
Danach radelte der beeindruckend lange Demozug nach Neustift bis zum Kreisverkehr und zurück zum Hugo-Wolf-Park. Dabei waren Anrainer*innen mit Kindern zu sehen, die mitfuhren oder am Fenster winkten. Statt Autolärm waren endlich einmal auf dieser vielbefahrenen Straße Musik und Lachen der mit ihren Eltern radelnden Kinder zu hören.
Die Politik muss jetzt Taten setzen
Die Demo hat klar gezeigt: Viele Menschen in Döbling sind bereit, mit dem Rad zu fahren und damit etwas gegen die Umweltkrise zu tun. Die Politik im Bezirk und in der Stadt ist in der Pflicht, das jetzt zu ermöglichen.
- Verkehrsstadträtin Ulli Sima wird aufgefordert, einen baulich getrennten und durchgängigen Radweg in beide Richtungen in der Krottenbachstraße heuer im Detail zu planen und bis 2023 umzusetzen.
- Die Bezirksvorstehung Döblings wird aufgefordert, verkehrsberuhigende Maßnahmen, eine faire Aufteilung des öffentlichen Raumes und damit den Klimaschutz in unserem Bezirk nicht länger zu blockieren.
Weiterführende Informationen auf https://radeln.wien
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