Vienna Chefcoach Zellhofer
"Ziel ist es, jedes der Spiele zu gewinnen"
Winterpause und Transferfenster sind beendet. Für den First Vienna stehen jetzt entscheidende Spiele an. Bereits am Samstag geht es mit einem Nachtragsspiel in der LIga wieder los, davor hat MeinBezirk.at Chefcoach Alexander Zellhofer zum Interview getroffen.
WIEN/DÖBLING. Nach gut zweimonatiger Pause steht die Admiral 2. Liga wieder in den Startlöchern. Der First Vienna 1894 bestreitet am 17. Februar auf der Hohen Warte das Nachtragsspiel gegen Schwarz-Weiß Bregenz.
Am 24. Februar muss der Tabellenfünfte auswärts gegen Sturm Graz II ran. Cheftrainer Alexander Zellhofer spricht vor dem Wiederankick in der Liga mit MeinBezirk.at über Verständnisprobleme, ein junges Talent und den Aufstiegskampf.
Im hier und jetzt arbeiten
Wie habt ihr die Vorbereitung verbracht?
ALEXANDER ZELLHOFER: Wir sind seit 9. Jänner wieder im Trainingsbetrieb und haben eine sehr gute Vorbereitung gehabt. Die Jungs ziehen mit und wir sind sehr zufrieden. Am Kader haben wir relativ wenig verändert. Nils Zatl hat uns verlassen und wird seine Karriere auf unbestimmte Zeit pausieren, weil sein Knie noch nicht bei 100 Prozent ist. Mit Noah Bischof haben wir einen sehr jungen Spieler über eine Leihe von Rapid verpflichten können. Sonst ist die Gruppe unverändert und kennt sich mittlerweile auch immer besser. Das hat man jetzt auch bei der Vorbereitung gemerkt.
War das beabsichtigt, dass der Kader fast gleichgeblieben ist?
Wir hatten im Sommer einen großen Umbruch im Kader, wo viele neue Spieler gekommen sind. Deswegen war es klar, dass im Winter nicht so viel passiert. Wir wollten den Winter nutzen, um vielen jungen Talenten aus dem Nachwuchs die Chance zu geben, mit der Kampfmannschaft mitzutrainieren. Uns war es wichtig, ihnen auch die Möglichkeit zu geben, sich bei den Spielen zu beweisen. Die Jungs haben das dabei richtig gut gemacht und gezeigt, dass wir uns auch in Zukunft auf Talente aus dem eigenen Nachwuchs freuen können.
Arbeitet man dann bereits an neuen Transfers während dem Sommer?
Für mich ist das jetzt noch kein Thema. Mit dem Kader werden wir versuchen, das bestmögliche herauszuholen. Der Fokus liegt in der täglichen Arbeit mit den Jungs, da wollen wir das Maximum erreichen.
Bundesliga-Luft
Mit Noah Bischof kommt ein Spieler, der bei Altach schon Bundesligaerfahrung gesammelt hat. Was erhofft ihr euch von ihm?
Ich kenne Noah als Spieler schon sehr lange. Er ist ein sehr guter Spieler, der sehr viel mitbringt. Er kommt auf knapp 65 Bundesligaeinsätze, was auch Erfahrung bedeutet. Gegen Ende hin hatte er bei Altach keine leichte Zeit. Bei Rapid wurde sein Talent erkannt und bei uns wird er das halbe Jahr nutzen, um Spielpraxis zu sammeln und sich wieder diese Sicherheit zu holen. Außerdem hat er hier die Chance, in Wien integriert zu werden. Von Vorarlberg nach Wien ist ein großer Step. Er versteht auch fast alles, umgekehrt ist es etwas schwieriger (lacht). Er kann sicher eine Win-win-Situation für beide Seiten und vielleicht zu einem Role-Model für ähnliche Transfers werden. Die Vienna ist ein Ausbildungsverein und das wollen wir auch sein. Wir haben diese Rolle bewusst angenommen.
Wo siehst du die Schwächen und Stärken der Mannschaft?
Am Anfang haben wir etwas Zeit gebraucht, um in die Meisterschaft zu finden. Wir haben zwar gute Spiele gemacht, aber die Ergebnisse nicht erzielt. Das war mitunter auch dem großen Umbruch im Sommer und der ein oder anderen Verletzung von Stammspielern geschuldet, wodurch gewisse Abläufe noch nicht so funktioniert haben, wie wir uns das vorgestellt haben. Die Jungs sind dann zusammengewachsen, haben im Laufe der Saison in allen Spielphasen sehr gut und sehr clever agiert. Es ist sicher eine Stärke von uns, dass wir an unserem Plan festhalten und uns keiner aus der Ruhe bringt.
Was braucht es für das Frühjahr?
Im Frühjahr wird es wichtig sein, dass wir nicht locker lassen. Die Jungs trainieren und investieren sehr viel, um den nächsten Schritt zu machen. Womit wir immer wieder zu kämpfen haben, ist, dass wir in der ein oder anderen Situation zu viel wollen. Unser eigener Anspruch ist ein sehr hoher, wodurch vielleicht auch der ein oder andere Fehler passiert. Da muss noch mehr Vertrauen in die eigene Stärke her. Das sollte auch von der ersten Minute weg am Platz funktionieren, wie nach dem Lichtschalter-Prinzip. Wenn ich in einen Raum hineingehe, schalte ich das Licht an, damit es hell ist, so sollte es auch am Platz funktionieren. Wenn wir den Lichtschalter gefunden haben, geht die Post ab. Wenn wir im Spiel drinnen sind, kann man uns nur sehr schwer schlagen.
Gretchenfrage Aufstieg
Was ist euer Ziel am Ende der Saison?
Wir sind Sportler genug, dass wir jedes Spiel gewinnen wollen. 15 Spiele gibt es im Frühjahr und unser Ziel ist es, dass wir 15 von 15 Spiele gewinnen. Dass das nicht funktionieren wird, ist uns auch bewusst, aber wir werden in jedes Spiel so hineingehen. Wir wollen im vorderen Tabellendrittel mit dabei sein, aber für uns geht es zum jetzigen Zeitpunkt um Spielerentwicklung und nicht primär um das Gewinnen von Meisterschaften.
Aber das große Ziel, die Meisterschaft zu gewinnen und aufzusteigen, gibt es noch, oder?
Der Verein ist an einer sehr guten nachhaltigen Entwicklung interessiert und versucht rundherum bestmögliche Rahmenbedingungen zu schaffen, um 2026 bundesliga-fit zu sein.
Wer steigt heuer auf?
Das ist eine gute Frage. Vor Beginn der Saison hätte ich wahrscheinlich einen anderen Tipp gehabt. Jetzt würde ich mich auf die SV Ried festlegen. Aber es ist noch lang zu spielen.
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