Cafe Schloß Restaurant Cobenzl: Wirklich nicht mehr zeitgemäß? Wer kocht da sein Süppchen?
Gestern, an einen eher kalten unfreundlichen Wintersonntag war das Cafe Cobenzl jedenfalls sehr sehr gut besucht. Man mußte mit Geduld auf einen Platz warten, obgleich die Bedienung sehr rasch und fleißig agierte. Zufällig war auch der Pächter, KR Olaf Auer, anwesend und er berichtete uns, wie er 1980 auf die Brandruine aufmerksam wurde (Kenner und Liebhaber wissen um die Historie Bescheid. Die Geschichte geht bis ins 17. Jahrhundert zurück. Im Sommer 1773 erwarb der Staatskanzler und Musikfreund Graf Philipp Johann Cobenzl das Gelände. Wolfgang Amadeus Mozart und viele andere zeitgenössische Künstler zählten zu den heute weltbekannten Stammgästen des Hauses). Nach zahlreichen Schicksalen und wiederum einem Brand 1983, entschloss sich Auer, der ehemalige Pilot und Gastronomie-Experte, die Fläche zu pachten. In sechs Jahren entstanden aus einer Brandruine vier wunderschöne Gebäude mit viel Engagement und pekuniären Mitteln. Zahlreiche Hochzeiten, Feste, Bälle und diplomatische Treffen machten die Betriebe zu einem gesellschaftlichen Anziehungspunkt.
Daß nun die Forstdirektion den Abriss gerichtlich einfordert, weil das Cafe nicht mehr "zeitgemäß" sei und der unbefristete Pachtvertrag aus Eigenbedarf enden muß, verstehen viele Menschen nicht. Im Gespräch mit Wien-Touristen, Ausflüglern und Wanderern jedoch herrscht die Meinung, es handelt sich um ein ganz uriges Cafe im Stil der 50er Jahre, so wie der Gast es liebt. Möge es uns erhalten bleiben.
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