Schlechte Sicht: Zwei gefährliche Kreuzungen in Döbling
An zwei Kreuzungen orten bz-Leser Gefahren wegen Unübersichtlichkeit und überhöhtem Tempo.
DÖBLING. In der Raimund-Zoder-Gasse wurde vor wenigen Wochen der Parkstreifen versetzt. Durften Autos zuvor auf der westlichen Seite der Straße parken, so ist ihnen nun die östliche Seite zugewiesen. Unverständlich für Anrainerin Gabriele Prochaska. "Wenn man jetzt von der Krottenbachstraße einbiegt, muss man den parkenden Autos ausweichen. Man sieht nichts und muss aufpassen, nicht in den Gegenverkehr zu geraten", sagt sie. Besonders schlimm sei es, wenn sie aus Richtung Stadt komme. Sie und ihre Nachbarn hätten schon einige gefährliche Situationen erlebt. Der einhellige Wunsch: Die beiden ersten Parkplätze nach der Kreuzung sollten gestrichen werden.
Ein wenig Hoffnung gibt es für sie, denn man könne die Parkplätze schon streichen, sagt dazu Bezirksvorsteher Adolf Tiller (ÖVP). Allerdings müsse man in der Raimund-Zoder-Gasse ohnehin Tempo 30 einhalten, brenzlig sollte es seiner Meinung nach also eigentlich nicht werden.
Übrigens: Der Parkstreifen wurde verlegt, weil man beim Kindergarten in der Raimund-Zoder-Gasse den Gehsteig verbreitert hat, damit die Kinder besser über die Straße kommen.
Unfall beobachtet
Probleme mit Tempo 30 haben die Autofahrer laut bz-Leser Hartmut Liebster auch in der Kreindlgasse. Die Autos seien wegen des Gefälles trotz 30er-Zone schnell unterwegs und würden den Fußgängerübergang über die Hardtgasse schlecht einsehen können, weil die parkenden Autos die Sicht verstellten. Vor Kurzem war Liebster Zeuge eines Unfalls, bei dem ein älterer Herr von einem Auto angefahren wurde. "Das hätte auch mein Kind sein können", schreibt er. Er fordert regulierende Maßnahmen wie Bodenschwellen. Bezirkschef Tiller ist grundsätzlich einverstanden: "Wenn eine Nachbarschaftsinitiative zu mir kommt und sagt, dass sie das wollen, dann gern", sagt er. "Dann stellen wir hier gerne das Geld zur Verfügung." Der Wunsch Einzelner sei zu wenig.
Er erinnert an vergangene Experimente mit der Bremsmaßnahme, die nicht immer glücklich verlaufen sind: "Bei der Hofzeile haben wir Bodenschwellen versucht, da sind die Anrainer nachts regelrecht aus dem Bett gefallen", so Tiller. Aber in einer anderen Gasse werden jetzt ebenfalls welche angebracht: In der Paradisgasse vor dem Kindergarten wurde eine Schwelle, für die sich die Anrainer ausgesprochen haben, beschlossen. Wann mit den Bauarbeiten begonnen wird, steht aber noch nicht fest.
Von der Abteilung Verkehrsplanung der Stadt heißt es zu beiden Kreuzungen, dass hier Unfälle nicht häufiger als woanders auftreten würden.
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