Kein Schutz für Schutzzonen
Ultramoderne Bauten inmitten von Schutzzonen zerstören ganze Ensembles. Historische Gebäude in den alten Wiener Ortskernen werden abgerissen oder verschandelt. Und es geht weiter. Trotz Protesten der Bürger und Mahnungen von Experten sieht die rot/grüne Mehrheit in Wien keinen Handlungsbedarf.
Am 30.Juni 2014 wurde im Wiener Landtag die Bauordnungsnovelle 2014 beschlossen. Entgegen den Versicherungen von Baustadtrat Ludwig und Planungsstadträtin Vassilakou bei einer Veranstaltung in Neustift am Wald, wurden keine Änderungen zur besseren Absicherung von Bauten in Schutzzonen in die Novelle eingebaut.
Schutzzonen uninteressant
Als Döblinger und ehemaliger Vorsitzender des Stadtplanungsausschusses habe ich natürlich ein Interesse, unseren schönen Bezirk aber auch alle anderen Gegenden in Wien, die noch alten Baubestand in zusammenhängenden Ensembles haben, zu bewahren. Darum brachte ich auch eine Stellungnahme zum Gesetzesentwurf ein. Die wurde natürlich nicht einmal ignoriert, wie das so die Art der Herrschaften im Magistrat und bei den Regierenden unserer Stadt ist.
Drei einfache Forderungen
Erstens, die Erstellung eines Schutzzonenkatasters, um festzuhalten, welche Gebäude in den Schutzzonen in welcher Ausführung noch stehen. Zweitens, die Einhaltung des gesetzlichen Auftrages, in Schutzzonen nur adäquate Änderungen beziehungsweise Neubauten zuzulassen. Drittens, das Verfallen von Gebäuden durch regelmäßige Überprüfung des Bauzustandes zu verhindern.
Gesetzesantrag abgelehnt
Die Wiener Volkspartei hat meine Stellungnahme dann in einen Gesetzesantrag gegossen und in der oben genannten Landtagssitzung eingebracht. Natürlich wurde das von Rot/grün niedergestimmt! Natürlich? Ja, da könnt ja jeder kommen, nicht wahr.
Wie geht's weiter?
Es sind eine ganze Reihe von problematischen Bauten in Schutzzonen in der Warteschlange. Interessant wird z.B. das Gebäude, welches auf der Hohen Warte 1-3 durch die chinesische Botschaft errichtet werden soll. Zwischen zwei Bauten im Stil des Historismus, nämlich der Andrassy Kinderheimstiftung und der Andrassy Villa. Beide in der Schutzzone.
Die Leidensfähigkeit der Wienerinnen und Wiener im Umgang mit ihrer Stadtregierung ist das wahre Wunder in unserer Stadt.
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