Deindorfstraße/Schoeppelgasse
Baumfällung für Bauprojekt
Anrainer kämpfen für den Erhalt einer Linde, die aufgrund neuer Wohnungen gefällt werden soll.
WIEN/DONAUSTADT. In der Deindorfstraße 2/Ecke Schoeppelgasse 14 plant der Bauträger Mitras insgesamt 27 Wohneinheiten in einer Einfamilienhaussiedlung. Auf dem besagten Grundstück befindet sich auch eine große Linde.
Anrainer befürchten, dass der Baum aufgrund des Projekts gefällt werden muss. Weiters sorgen sie sich um das Ortsbild und die Parkplatzsituation.
Einwände der Anrainer
Auf einer Gesamtnutzfläche von 1.453 Quadratmetern werden zwei freistehende Bauprojekte entstehen. 27 Wohneinheiten sind geplant, das Projekt ist laut der Homepage von Mitras als Anlageimmobilie gedacht. Details bezüglich geplanter Parkplätze und was mit der Linde passiert, kann die Immobilienfirma noch nicht sagen, "da uns die Baubewilligung noch nicht vorliegt", heißt es.
Im Gegensatz dazu weiß Gerhard Cech, Leiter der Baupolizei (MA 37), dass zwei viergeschoßige Wohnhäuser geplant und dafür zwölf Stellplätze vorgesehen sind. "Betreffend das Ortsbild haben wir die für Architektur und Stadtgestaltung zuständige MA 19 befragt. Diese hat dem Projekt zugestimmt", ergänzt Cech. "Das was wir bauen ist das was wir dürfen, nicht mehr und nicht weniger", erklärt Hannes Reifschneider, Geschäftsführer von Mitras.
Da die Anrainer über das Projekt informiert wurden und es Einwände von ihrer Seite gibt, gab es eine Bauverhandlung. Anrainer haben ihre Befürchtung geäußert, dass der Baum mit einem Stammumfang von 208 Zentimetern dem Neubau zum Opfer fallen könnte. "Ich verstehe ja die Leute, ich mache das Geschäft seit 30 Jahren. Veränderung ist für viele Leute schwer", ergänzt Reifschneider. Weiters erwähnt er, dass 14 neue Bäume gesetzt werden.
Doch den Donaustädtern geht es um die eine Linde. "Die wunderschöne Linde ist für viele Vögel ein Zuhause, von der luftreinigenden Wirkung gar nicht zu sprechen", meint eine Anrainerin. Klaus Wechselberger von der Baumschutzinitiative appelliert ebenso für den Erhalt der Linde. "Derzeit ist ein Ansuchen anhängig. Dieses wird gerade von der MA 42 überprüft", heißt es vom zuständigen Magistratsamt.
Die Anrainer versuchen alles, um das Projekt zu verzögern. "Wir machen weiter bis das Projekt steht. dann haben wir zwar verloren, aber alles probiert", sagt eine direkte Nachbarin. Sie sammelten etwa Unterschriften und überlegen, eine Plattform für den direkten Austausch einzurichten.
Unterstützung der FPÖ
Die Bezirks-FPÖ wurde auf das Projekt aufmerksam. Bei der letzten Sitzung der Bezirksvertretung im März reichte die Partei zwei Resolutionen ein. Sie sprechen sich für den Erhalt des Baumbestandes und gegen die Realisierung der großvolumigen Wohnhausanlage aus. Beide Anträge wurden angenommen.
„Leider besteht für den Bezirk keine rechtliche Grundlage, Bauvorhaben zu verhindern oder abzuwandeln, wenn das Bauprojekt innerhalb der gesetzlichen Bestimmungen errichtet wird", meint Bezirksvorsteher Ernst Nevrivy (SPÖ). Seitens der Bezirksvorstehung wurde der Wunsch an die MA 37 geäußert, die Stellplatzverpflichtung zu erhöhen.
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
1 Kommentar
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.