Filmpremiere
Die Rückkehr des Daumens
Flo Convey erobert mit seinem Film über einen gefallenen Daumenwrestler die internationalen Leinwände.
DONAUSTADT. Diese Woche finden die 52. Internationalen Hofer Filmtage in Bayern statt, eines der prestigeträchtigsten Filmfestivals Deutschlands. Zahlreiche nationale wie internationale Regisseure präsentieren hier ihre neuen Produktionen.
Filme aus 15 verschiedenen Nationen feiern vor Ort Prämiere – und auch eine österreichische Produktion ist mit dabei. Der Donaustädter Flo Convey präsentiert mit "Die Rückkehr des Daumens" sein Langfilm-Debüt.
Vom Wrestling zum Yoga
Convey studierte Schauspiel und Medientechnik. Sonst in der Werbebranche tätig, fungierte er nun als Autor, Regisseur und Schauspieler. Die Sport-Tragikomödie knüpft an den von Convey im Zuge seines Studiums gedrehten Kurzfilm "Thumb of the Tiger" an.
Der in die Jahre gekommene Daumenwrestling-Trainer Steve (Markus Giefing) darf nach einer zehnjährigen Sperre wieder mit einem Kämpfer an der österreichischen Meisterschaft teilnehmen. So vielversprechend sein neuer Schützling (Peter White) auch ist – sein ewiger Rivale King Gustl (Alexander Linhardt) und dessen Schützling Cyborg (Bodybuilding-Weltmeister Thomas Burianek) machen die Hoffnungen zunichte.
Um noch einmal den großen Sieg zu erringen, braucht Coach Steve die Hilfe seines ehemaligen Schülers Lukas (Flo Convey). Doch dieser unterrichtet mittlerweile lieber Daumen-Yoga.
Erst Festival, dann Kino
Ein Jahr lang hat die Crew gedreht, hauptsächlich in Favoriten und in einem Weinkeller in Niederösterreich. Finanziert wurde der Film aus eigener Tasche, denn Förderungen zu erhalten, ist schwierig und dauert lang. "Über zwei Jahre haben wir das Projekt gestemmt. Und dadurch, dass wir mehr oder weniger alles selber gemacht haben, wie Schnitt und Dreh, war es kostengünstig", erzählt Convey.
Witzig und authentisch
Was den Film auszeichnet, ist Situationskomik, die anders als bei anderen Streifen nicht aufgesetzt wirkt. "Es ist ein Fehler, bewusst komisch sein zu wollen, denn das merkt das Publikum. Uns war es ein Anliegen, authentisch zu sein", so Markus Giefing.
Dazu beigetragen hat auch die Tatsache, dass Convey nie das ganze Skript ausgegeben hat, "sondern immer nur für die einzelnen Drehtage", erklärt Giefing. Dadurch blieb die Geschichte auch für die Schauspieler spannend.
Bei den Hofer Filmtagen wird "Die Rückkehr des Daumens" erstmals einem breiten Publikum gezeigt. Inzwischen suchen Convey und Giefing nach einem Vertrieb, der den 100 Minuten langen Film in die heimischen Kinos bringt.
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