Wohnsiedlung Stadlau
Gestörter Schlaf am Skatepark
Aus Verzweiflung über andauernden Lärm haben Anrainer nun die Volksanwaltschaft eingeschaltet.
DONAUSTADT. Es ist buchstäblich die "heiße Phase" am Skatepark Stadlau. Denn wenn die Nächte lang und das Wetter warm ist – dann entsteht hier ein Partyzone. Eine Partyzone, die schon seit Jahren ein Ärgernis für die Bewohner umliegender Wohnhäuser bedeutet.
"Es gibt hier jede Nacht Ärger", berichtet Anrainerin Theresia S. "Und die Partys werden immer ärger." So laut seien die nächtlichen Festlichkeiten, dass selbst Bewohner weiter weg liegender Stiegenhäuser den Lärm mitbekommen. "Einmal waren rund 30 Leute auf einmal da, wohl weil es einen Aufruf in den sozialen Medien gegeben hat, sich in dieser Nacht im Skatepark zu treffen."
Kein Verständnis
Schon seit Jahren stehen die Anrainer mit Bezirksvorsteher Ernst Nevrivy (SPÖ) im Kontakt. Der verweist auf die Polizei: "Nächtliche Ruhestörung ist ausschließlich durch die Polizei zu ahnden. Bitte unbedingt sofort die Polizei verständigen." Ansonsten hält Nevrivy fest, dass sich immer wieder Einzelne auch tagsüber wundern würden, dass Kinder und Jugendliche manchmal Lärm machen.
Aber: "Der Bezirk wird selbstverständlich auch weiterhin den Skatepark für die Jugendlichen zur Verfügung halten." Für diese Aussage hat Anrainer Michi P. kein Verständnis. "Es geht doch überhaupt nicht darum, was tagsüber passiert. Es geht um die nächtliche Ruhestörung." Die Tipps vom Bezirksvorsteher seien ja ganz nett. "Anrufe bei der Polizei nützen aber nichts, weil die teilweise gar nicht mehr kommt."
Die Polizei hält sich nur begrenzt für zuständig. "Wir bauen keine Skateparks und bewilligen keine Freizeitanlagen", so ein Sprecher. Man könne nur einschreiten, wenn es eine Rechtsgrundlage gebe.
Auch Theresia S. schüttelt über die Aussagen des Bezirkschefs den Kopf. "Wir haben ihn schon oft eingeladen, doch einmal eine Nacht hier zu verbringen. Wir haben aber bislang keine Reaktion von Herrn Nevrivy bekommen."
Um aufzuzeigen, dass es sich nicht um das Problem Einzelner handelt, hat Theresia S. eine Unterschriftensammlung gestartet. "Es sind einige Seiten Unterschriften zusammengekommen", sagt sie. Unter anderem fordern die Anrainer, dass ab 22 Uhr das Licht ausgeschaltet und das Areal über Nacht abgesperrt werden soll. Das sei nicht geplant, da man für eine Absperrung Personal brauche, heißt es aus dem Bezirk. Außerdem solle der Skatepark durchgängig geöffnet sein.
Volksanwaltschaft wird aktiv
Inzwischen haben sich die Nachbarn auch an die Volksanwaltschaft gewandt. "Wir haben sonst keine Möglichkeit mehr gesehen, etwas zu unternehmen", so Theresia S. "Es sind ja nicht nur die Partys, sondern auch der Müll und der Dreck." In einem ersten Brief der Volksanwaltschaft heißt es, man habe bereits eine Stellungnahme von der Stadt Wien gefordert. Diese steht bis jetzt aber noch aus.
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.