Alte Donau/Kleine Buchtstraße
Jugendliche feiern zu exzessiv
In der "Siedlung Einigkeit" leiden Bewohner unter dem Partylärm und Vandalismus durch Jugendliche.
WIEN/DONAUSTADT. Jedes Jahr feiern Jugendliche gerne im Sommer an der Alten Donau. Zum Beispiel wurden vom Lokal "Selbstverständlich" Schirme angezündet. Heuer hat Besitzer Michael Walz keine sonderlichen Probleme. Doch die Anrainer sind aktuell nicht erfreut.
Vor kurzem eskalierte die Situation. Autos und deren Rückspiegel wurden in der Kleine-Bucht-Straße beschädigt. "Die Jugendlichen sind über das Dach von Autos gesprungen", erzählt ein Pensionistenpaar. Ebenso wurde eine Heckscheibe mit einem Stein eingeschlagen.
In der Nähe wurden in der Industriestraße zwei Altpapier-Container angezündet. Das bestätigt auch Nachbar Robert Wöber. Und: "Es war einmal ein Erholungsgebiet", meint bz-Leser Ernst Elsnic. Er spricht von der "Zwangsbeschallung durch laute Disco-Musik" entlang der Alten Donau.
Ungestört feiern
Die Vorfälle sind alle bei der Polizei bekannt. "Wir versuchen, so groß wie möglich unsere Streifzüge zu machen", heißt es aus der Polizeiinspektion Lange Allee. Auch der Grätzelpolizist Dietmar Ehringer zieht regelmäßig seine Runden. Durch die Kleine-Bucht-Straße gelangen die Jugendlichen von der Busstation "Siedlung Einigkeit" zur Alten Donau.
"Ab 17 Uhr fängt es richtig an", meint die Pensionistin und ergänzt, dass zwischen Feiern und Vandalismus ein Unterschied ist und betont auch, dass die Jugendlichen während Corona gelitten haben. "In der Nacht riecht es wie auf einer Promenade in Amsterdam", meint die Pensionistin, die auf den Geruch von Marihuana anspielt.
Dass die Jugendlichen feiern wollen, können sie und ihr Ehemann voll und ganz nachvollziehen, doch für Vandalismus haben sie kein Verständnis. Aufgrund der Vorfälle und etlichen Beschwerden hat die Initiative "Alte Donau" ein Schild angebracht. Darauf werden Jugendliche auf den Partybeach "Neue Donau" aufmerksam gemacht, wo sie ungestört feiern können.
"Wir wissen, dass die Jugendlichen eine Ausweichzone zum Feiern brauchen. Bei der Pirat Bucht haben sie die Möglichkeit beim Sandstrand. Doch meines Erachtens ist das zu wenig. Ich bin aber froh, dass sie es überhaupt gemacht haben", heißt es von der Initiative.
Jugendstadtrat Christoph Wiederkehr (Neos) nennt als Alternative zum Feiern die Donauinsel. Die Pensionistin meint, dass die Situation in der Kleine-Bucht-Straße durch das Schild leichter geworden ist, bis auf das Anzünden der Altpapier-Container.
Mehr Toiletten
Die Initiative wünscht sich neben einer Ausweichzone mehr fixe Toiletten bei der Alten Donau. Von der Bezirksvorstehung heißt es, dass im Sommer 2022 eine fixe Toilette kommt. Standort wird noch bekannt gegeben.
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