Barrierefreiheit im 22. Bezirk
Kein Platz für Spezialrad im Gemeindebau

Vieles hat er versucht, aber es scheint keine Lösung zu geben. Christoph findet keinen Platz für sein Spezialrad. (Symbolfoto) | Foto: Hase Bikes
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Vieles hat er versucht, aber es scheint keine Lösung zu geben. Christoph findet keinen Platz für sein Spezialrad.

WIEN/DONAUSTADT. Christoph (Name von der Redaktion geändert) will eigentlich nur eines – Radfahren. Ihm scheinen aber einige Steine in den Weg gelegt zu werden. Er nutzt nämlich wegen einer Behinderung ein breiteres Spezialrad. Dafür hat er in seinem Gemeindebau aber keinen Stellplatz.

Der Donaustädter hat ein Glioblastom, einen bösartigen, äußerst tödlichen Hirntumor, überlebt. Die Langzeitüberlebensrate liegt nur bei drei bis fünf Prozent. Er ist laut eigener Aussage einer von wenigen Überlebenden in Österreich und lebt mit einigen Einschränkungen. Mit dem Herzen hat Christoph auch Probleme. Sein Kardiologe hat ihm geraten, Bewegung an der frischen Luft zu machen – Rad fahren sei ideal.

Radbox ist zu klein

Es scheitert aber am Abstellplatz. Christoph kann sein Fahrrad wegen einer Bewegungseinschränkung nicht über die Stiegen aus dem Keller tragen. Wiener Wohnen stellt den Radelnden im Hof Fahrradboxen zur Verfügung. In diese passt Christophs breiteres Spezialrad jedoch nicht hinein.

Wiener Wohnen stellt den Radelnden im Hof Fahrradboxen zur Verfügung. In diese passt Christophs breiteres Spezialrad jedoch nicht hinein. | Foto: Luise Schmid/MeinBezirk
  • Wiener Wohnen stellt den Radelnden im Hof Fahrradboxen zur Verfügung. In diese passt Christophs breiteres Spezialrad jedoch nicht hinein.
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Er hat auch bei Wiener Wohnen nachgefragt, ob man nicht eine breitere Box aufstellen könne. Das sei nicht möglich. "Für Räder, die nicht in dieses Standardmaß passen, kann Wiener Wohnen daher leider keine speziellen Boxen bereithalten", sagt eine Wiener Wohnen-Sprecherin gegenüber MeinBezirk.

"Leider ist der einzige infrage kommende Raum bereits vermietet, die vorzeitige Auflösung des Mietvertrags ist nicht möglich", heißt es von Wiener Wohnen. | Foto: Luise Schmid/MeinBezirk
  • "Leider ist der einzige infrage kommende Raum bereits vermietet, die vorzeitige Auflösung des Mietvertrags ist nicht möglich", heißt es von Wiener Wohnen.
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Eine weitere Möglichkeit wäre die Anmietung eines Magazins – das ist ein Keller-ähnlicher Raum mit eigenem Außeneingang. Jedoch sind bereits alle vergeben. "Leider ist der einzige infrage kommende Raum bereits vermietet, die vorzeitige Auflösung des Mietvertrags ist nicht möglich", heißt es von Wiener Wohnen.

Viele Ideen – keine Lösung

Christoph hatte aber noch mehr Lösungsvorschläge: Eine Gartenhütte auf einer wenig benutzten Fläche oder ein Pferdeanhänger auf dem Parkplatz. Beides hat Wiener Wohnen wegen verschiedener Auflagen abgelehnt. Das Rad draußen anzuhängen, wäre für Christoph zu riskant. Das sehr teure Rad könnte laut ihm verunstaltet oder gestohlen werden.

Christoph hatte aber noch mehr Lösungsvorschläge: Eine Gartenhütte auf einer wenig benutzten Fläche oder ein Pferdeanhänger auf dem Parkplatz. | Foto: Luise Schmid/MeinBezirk
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Derzeit hat er sein Fahrrad bei Freunden in Niederösterreich abgestellt. Eine Überlegung war auch, ein Lagerabteil zu mieten. Die nächste Möglichkeit sei aber weit weg und teuer. "52 Euro, die ich, weil ich behindert bin, mehr zahlen müsste. Das finde ich diskriminierend", sagt Christoph.

Von der Interessenvertretung für Menschen mit Behinderungen ÖZIV heißt es auf Nachfrage: "Menschen mit Behinderungen haben grundsätzlich das Recht auf angemessene Anpassungen ihrer Wohnsituation."

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