Grüne
"Mehr Wasser in die Obere Lobau hilft der Unteren Lobau nicht"
Eine neue Wasserleitung soll dafür sorgen, dass die Obere Lobau auch in Zukunft nicht austrocknet. Die Grünen haben dennoch einen Kritikpunkt: "Was geschieht mit dem Naturjuwel Untere Lobau?"
WIEN/DONAUSTADT. Die Bauarbeiten für die Zuleitung von Wasser aus der Neuen Donau in die Panozzalacke/Obere Lobau wird jetzt also umgesetzt. Damit soll die Obere Lobau auch künftig vor dem Austrocknen bewahrt werden. Das Projekt selbst stößt allerdings nicht überall auf ungeteilte Gegenliebe.
Die Grünen Donaustadt beklagen etwa, dass beim mit sieben Millionen Euro dotierten Projekt auf einen wesentlichen Aspekt nicht geachtet werde: In die Untere Lobau, den zum Großteil unberührten Teil des Nationalparks, dürfe weiterhin kein Wasser weiterfließen. Dieses Juwel sei der Austrocknung und Verlandung demnach hilflos ausgesetzt.
"Nur ein Gartenschlauch"
Eine zusätzliche Dotation der Oberen Lobau habe durchaus positive Effekte, kleine Bereiche der Oberen Lobau würden nun mit versorgt, so die Grünen. Dies wurde von Bürgern, Wissenschaftlern und der Partei länger schon gefordert. Für diese Versorgung brauche es aber höchstens einen "Gartenschlauch", so die Grünen.
Wenn das Wasser aber nicht in die Untere Lobau weiterfließen dürfe, sei das teure Projekt sinnlos. Bis jetzt verhindert das ein Holzdamm in Groß-Enzersdorf - laut einem Wasserrechtsbescheid darf kein Tropfen Wasser in die Untere Lobau abfließen. "Die noch ursprünglichere und mehr gefährdete Untere Lobau hat von der zusätzlichen Dotation über die Panozzalacke keinen Nutzen“, kritisiert die Donaustädter Gemeinderätin Heidi Sequenz (Grüne).
Die Zukunft für Tiere und Pflanzen
Schon in den vergangenen 25 Jahren wurde die aktuelle Wasserversorgung der Oberen Lobau über die Alte und Neue Donau nie ausgeschöpft, kritisieren die Grünen. Bei der nun geplanten Dotation über die Panozzalacke werde ähnliches passieren: "Wegen des bereits erwähnten Holzdamms würde die Obere Lobau nach einigen Tagen der zusätzlichen Wasserversorgung einfach übergehen. Es werden daher maximal ein paar 100 Liter durchfließen dürfen, bzw. wird die Dotation bald ganz gestoppt werden. Denn es wird angenommen, dass dort die Brunnen des Grundwasserwerks Lobau beeinträchtigt werden könnten - was aber in der Praxis nicht bewiesen ist."
Die Biologin und Bezirksrätin der Grünen Donaustadt, Dr. Christa Staudinger, die sich seit langer Zeit für Maßnahmen gegen die Austrocknung der Lobau einsetzt, richtet so nochmal einen dringlichen Appell an die Verantwortlichen aus: „Die Untere Lobau mit ihrer einzigartigen Artenvielfalt der Pflanzen- und Tierwelt vertrocknet inzwischen völlig hilflos!“
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