Familien in Aspern Seestadt
Neue Spielstraße mit zahlreichen Bäumen
Die „Grüne Saite“, der Straßenzug zwischen Elinor-Ostrom-Park und Seepark wird mit zahlreichen Bäumen und einem Spielkonzept besonders familienfreundlich gestaltet.
WIEN/DONAUSTADT. Aspern Seestadt bekommt bald eine neue Spielstraße. Denn das von der Seestädter Entwicklungsgesellschaft Wien 3420 aspern Development AG ausgelobte Wettbewerbsverfahren für die Gestaltung der Öffentlichen Räume der Grünen Saite ist abgeschlossen.
Der Siegerentwurf stammt von den Landschaftsarchitektinnen- und Architekten der Hager Partner AG in Zürich, die bereits den Elinor-Ostrom-Park geplant haben. Am Gestaltungsprozess beteiligt waren auch 383 Personen, die im Rahmen einer Online-Umfrage Vorschläge eingebracht und ihre Erwartungen an die Freiräume der Grünen Saite geäußert haben, sowie eine Reihe von Expertinnen und Experten, die in Fokusgruppen die Ergebnisse der Umfrage verdichteten.
Die Befragung brachte einige besonders häufig geäußerte Wünsche hervor: "Gemütlich verweilen", "Biotope erleben – Lebensräume für Insekten und Vögel", "Mit Familie und Freund*innen picknicken" und "Mit Kindern spielen" – diese Wünsche an den Straßenzug zwischen Elinor-Ostrom-Park und Seepark äußerten die Befragten besonders häufig.
"Wohltuendes Andersartigkeit"
Mit "La Linea" hat das Schweizer Landschaftsarchitekturbüro Hager Partner nun einen Freiraumentwurf vorgestellt, der eine besonders starke Durchgrünung mit zahlreichen Bäumen sowie ein durchgängiges Spielkonzept vorsieht und die beiden Pocket Parks im Quartier optimal einbindet. Damit entspricht der Entwurf genau den Anforderungen im Planungshandbuch für den öffentlichen Raum der Seestadt. Für den Siegerentwurf gab es seitens der Wettbewerbs-Jury außerdem besondere Würdigung für seine ausgesprochene Kinderfreundlichkeit und seine "wohltuende Andersartigkeit".
Die Grüne Saite werde ein ganz besonderer Stadtraum in der nördlichen Seestadt – ein lebendiger, verkehrsberuhigter Nachbarschaftstreffpunkt, erklärt Heinrich Kugler, Vorstand der Wien 3420 aspern Developement AG. Wenn man diesen Straßenraum betritt, solle man spüren: "Das ist die Grüne Saite! Hier haben die Kinder und die bunte Pflanzenwelt Vorrang", so Kugler weiter. In den angrenzenden Erdgeschoßzonen soll es einen Mix aus Wohnbau, Gemeinschaftsräumen, Gewerbelokalen und Kindergärten geben.
"Wir freuen uns sehr, mit unserem spielerischen Beitrag ‚La Linea‘ am Wettbewerb zur Grünen Saite in aspern Seestadt die Jury überzeugt zu haben", freut sich Pascal Posset, Landschaftsarchitekt und Mitglied der Geschäftsleitung bei Hager Partner AG in Zürich.
Es geht in Etappen weiter
Die Realisierung der Grünen Saite wird etappenweise erfolgen. Als erstes soll der an den Seepark anschließende Abschnitt gemeinsam mit der Entwicklung des nächsten geplanten Quartiers im Westen der Seestadt umgesetzt werden. Im Mai wird man die Siegerentwürfe der Wettbewerbe "Öffentliche Räume der Grünen Saite" und "Öffentliche Räume der Roten Saite Nord" gemeinsam mit Ergebnissen aus Beteiligungsverfahren im Rahmen einer Ausstellung in der Seestadt besichtigen können.
Städtisches Leben ist von der Qualität und der Harmonie seiner öffentlichen Stadträume abhängig. Dafür fanden die Planer von Gehl Architects in ihrer Konzeption für die Seestadt das Bild eines Musikinstruments und seiner Saiten, der öffentlichen Stadträume. Als Impulsgeber bringen sie das Leben in der Stadt in Schwingung.
Die "Saiten" der Seestadt
Zentrale öffentliche Stadträume der Seestadt werden von vier Saiten gebildet: Der Gelben Saite (Sonnenallee) für infrastrukturelle Vernetzung, der Roten Saite (Einkaufsstraße) für Handel und Kultur, der Grünen Saite für Freizeit und Naherholung und der Blauen Saite für Erholung am Wasser.
Darauf aufbauend erarbeiteten die Wiener Planungsbüros Freimüller Söllinger Architektur und D/D Landschaftsarchitektur ein städtebauliches Leitbild mit einem Regelwerk für die Gestaltung von Gebäuden und Freiräumen. Dabei lag ein wesentlicher Schwerpunkt in der klimaresilienten Planung in Abstimmung mit mikroklimatischen Simulationen und der Entwicklung konkreter Maßnahmen zur Reduktion des Hitzeinseleffekts.
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