Umweltaktivisten protestieren
Bauarbeiten für Wiener Stadtstraße gestartet

- Am 5. April zogen Tausende Menschen zur SPÖ-Zentrale in der Löwelstraße, um gegen die Räumung des Protestcamps Hirschstettner Straße zu protestieren. Am 28. Mai will "LobauBleibt!" den Parteitag der Sozialdemokraten besuchen.
- Foto: Alex Halada/APA/picturedesk.com
- hochgeladen von Salme Taha Ali Mohamed
Der Bau der Stadtstraße geht in der Donaustadt nun endgültig los. Nachdem die Vorbereitungsarbeiten beendet sind, fahren nun auf der geplanten Trasse die Baumaschinen auf. Die Umweltaktivisten planen bereits den nächsten Protest.
WIEN/DONAUSTADT. Blumen und Bienen: Die Blumengärten Hirschstetten sind normalerweise ein Ort der Naturidylle und Ruhe. Nun fahren allerdings in Sicht- und Hörweite zu den Blumenbeeten die Bagger auf, denn vor dem Haupteingang entsteht das Tunnelportal der Stadtstraße.
Derweil herrscht im Protestcamp im Park in der Anfanggasse gespannte Stimmung. "Wir planen gerade neue Protestaktionen", sagt Lucia Steinwender von „Lobau bleibt“. "Schließlich will die Stadtregierung mit der 'Stadtstraße' genannten Stadtautobahn neue Fakten schaffen, um den Lobautunnel doch noch zu bauen."

- Die Stadtstraße wird unterhalb der U-Bahn hindurchführen. Dafür muss die Ostbahnbegleitstraße samt Kanal zeitweise verlegt werden.
- Foto: Grüne Donaustadt
- hochgeladen von Mathias Kautzky
Zuletzt hatten Stadt Wien und Wiener Wirtschaftskammer private Rechtsgutachten präsentiert, die die Entscheidung von Verkehrsministerin Leonore Gewessler (Grüne), den Lobautunnel nicht zu bauen, als "rechtswidrig" darstellten.
"Heißer Mai" im Protestcamp"
"Wir sind mitten im 'heißen Mai'", sagt Lucia Steinwender. So fand im seit Sommer 2021 bestehenden Protestcamp in der Anfanggasse bereits dreimal das Protestfestival "Kultur statt Beton" statt, bei dem ein Musikprogramm mit Infos über die Folgen der Stadtstraße kombiniert wurden.
Damit die Stadtstraße genug Platz hat, muss am Beginn der Trasse eine Fahrbahn entfernt werden - dazu wurde die Quadenstraße verschwenkt. Ein paar hundert Meter weiter stand einst die weithin sichtbare Holzpyramide, bis sie bei der Räumung des Protestcamps Hausfeldstraße geräumt und abgerissen worden ist. Nun steht an ihrer Stelle das zentrale Baubüro, von dem die Bauarbeiten dirigiert werden.

- Wogegen sich der Protest im Protestcamp in der Anfanggasse richtet, steht unmißverständlich auf vielen Transparenten.
- Foto: Kautzky
- hochgeladen von Mathias Kautzky
Straße wird für Stadtstraße verlegt
Es gibt einiges zu tun, schließlich soll die Stadtstraße acht Meter unter S-Bahn und U-Bahn durchgeführt werden - dafür muss unter anderem die Ostbahnbegleitstraße samt Kanal provisorisch verlegt werden. Damit die Anrainerinnen und Anrainer - hauptsächlich sind es Kleingärtnerinnen und Kleingärtner - nicht im Übermaß von Baulärm und Staub belästigt werden, werden Lärmschutzwände aufgestellt. Nach Fertigstellung der Stadtstraße soll die Ostbahnbegleitstraße samt Kanal wieder an ihre ursprüngliche Position gerückt werden.
Umfangreiche Bewegungen soll es aber auch schon demnächst im Zuge des SPÖ-Parteitags geben: "Nachdem Bürgermeister Michael Ludwig nicht mit uns reden will, werden wir ihn auf seinem Parteitag am 28. Mai besuchen", kündigt Steinwender an, "zusammen mit tausenden Gegnern der Stadtautobahn, die ein fossiles Megaprojekt ist, das nur noch mehr Transitverkehr anziehen wird."
Der Protest geht weiter
Von 22. bis 29. Mai wird das Protestcamp in der Anfanggasse übrigens zum Klimacamp. "Da kann gern jede und jeder vorbeikommen und sich nicht nur über die Klimaziele informieren, sondern auch an Führungen entlang der geplanten Stadtstraßen-Trasse teilnehmen", sagt Steinwender.
Für Mittwoch, 25. Mai, kündigt sie den "LobauBleibt-Aktionstag gegen die Stadtautobahn" an, an dem man im Rahmen von zivilem Ungehorsam den Bau der Stadtautobahn blockieren will. "Wir werden kämpfen, bis wir gewinnen oder verlieren", merkt Umweltaktivistin Lena Schilling an. "Aber wir müssen einfach weiterkämpfen. Wir haben gar keine andere Wahl.“
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